Er ist stets offen mit seiner Erkrankung umgegangen. Im Herbst 2023 musste sich Maestro Franz Welser-Möst einen bösartigen Tumor entfernen lassen. Nach einer längeren Genesungsphase zog es den 64-Jährigen bald wieder ans Dirigentenpult. Die Vorfreude auf "Die Zauberflöte", die just an Mozarts Geburtstag am 27. Jänner in der Wiener Staatsoper Premiere feiert, wäre sein nächstes Highlight gewesen. Am Dienstag musste der Maestro nun aus gesundheitlichen Gründen sein Dirigat absagen.
"Nach erfolgreicher Immuntherapie kam es zu unerwarteten Nebenwirkungen, die seine Mitwirkung verunmöglichen", informiert die Staatsoper über den Grund. Der französisch-schweizerische Dirigent Bertrand de Billy (59) wird für Welser-Möst einspringen.
"Wir haben diese Neuproduktion mit Franz Welser-Möst in allen Details sorgfältigst und über eine lange Zeit vorbereitet. Ich weiß, wie schmerzhaft es für ihn ist, diese Ideen nun nicht selbst verwirklichen zu können. Das Team an der Staatsoper empfindet ebenso. Wir alle wünschen ihm eine rasche und nachhaltige Besserung", sagt Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić.
So schnell einen anderen Maestro gefunden zu haben, der für Welser-Möst übernehmen kann, ist ein Segen für die Oper: "Dass ein für das Haus so wichtiger Dirigent wie Bertrand de Billy zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Proben bereit ist, die musikalische Leitung zu übernehmen, ist ein Glücksfall und verpflichtet uns zu großem Dank", so Roščić weiter.
Die Premiere von Mozarts "Die Zauberflöte" an der Staatsoper ist auch ein Haus-Debüt für Regisseurin Barbora Horáková, sowie die Solisten Julian Prégardien (Tamino) und Ludwig Mittelhammer (Papageno). Erstmals singt auch die spanische Star-Sopranistin Serena Saénz die Königin der Nacht. Die 31-Jährige wurde einem breiteren Publikum mit ihrem Auftritt am Opernball im Vorjahr bekannt.
Auch Slávka Zámečníková ist als Pamina ein Neuzugang im Haus am Ring, genau wie Matthäus Schmidlechner als Monostatos und Ilia Staple als Papagena. Georg Zeppenfeld singt den Sarastro.