Ricarda Haaser stürzte beim WM-Super-G in Saalbach und verletzte sich schwer am Knie. Sie zog sich dabei einen Meniskusriss und einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Für die Tirolerin ist es schwer zu akzeptieren, dass die Verletzung bei einem "harmlosen Hüpfer" passiert ist und nicht auf spektakuläre Art und Weise. Im Gespräch mit dem "Kurier" spricht sie über die Verletzung und ihre Herausforderungen beim Weg zurück in den Skizirkus.
"Ich hätte die Verletzung leichter akzeptieren können, wenn es ein brutaler Abflug gewesen wäre, aber ich bin einfach nur gelandet und dann hat es mir das Kreuzband gezupft" , sagte Haaser über ihren Sturz. Einen Rücktritt vom Sport zog die 31-Jährige auch in Erwägung: "Diese Gedanken kommen bei jeder Verletzung und bei jedem Rückschlag. Die ersten Tage nach einer OP sind ja nicht witzig. Du bist mit den Krücken extrem eingeschränkt, es tut einfach jede Bewegung weh, der ganze Tag ist mühsam.“
Ein weiteres Problem, mit dem sich Haaser herumschlagen muss, ist die Suche nach einem neuen Ausrüster. Skihersteller Fischer reduziert aus wirtschaftlichen Gründen das Engagement im Skisport. Neben Haaser sind fünf weitere ÖSV-Läuferinnen vom Fischer-Aus betroffen.
Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen kann Haaser aber Ski von anderen Herstellern aufgrund ihrer Verletzung nicht testen. Sie erklärt ihr Dilemma so: "Was soll ich machen? Ich darf erst im Herbst wieder auf die Ski. Ich werde aus dem Bauch heraus entscheiden müssen, was ich künftig fahre.“
Auf ihrem Weg zurück in den Weltcup setzt die Tirolerin auf Kontinuität und Geduld. "Von meiner Seite aus ist sicher nicht immer alles richtig gelaufen. Aber ich hatte auch extrem viele Wechsel bei den Trainern und bei den Serviceleuten. Wenn es keine Kontinuität gibt, kann man sich nur schwer gut entwickeln", so Haaser.
