Klimaschutz

Nachhaltigkeitspreis für drei Wiener Betriebe

Im Wiener Rathaus wurden bereits zum zweiten Mal die Nachhaltigkeitspreise an Unternehmen vergeben, die sich für Klimaschutz engagieren.

Lydia Matzka-Saboi
Verleihung der Nachhaltigkeitspreise 2022 durch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (4. von rechts).
Verleihung der Nachhaltigkeitspreise 2022 durch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (4. von rechts).
Martin Votava

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) hat am Donnerstag drei Wiener Betriebe mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. 24 Betriebe haben zum Motto "Kultur des Wandels" bereits umgesetzte oder noch in Planung befindliche Projekte zum 2. Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien eingereicht.

Die drei Betriebe mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst, die Vereinigten Eisfabriken und Kühlhallen in Wien sowie RepaNet-Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich konnten die Jury überzeugen und wurden mit dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky freute sich, "dass sich trotz dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeiten so viele Unternehmen in Wien für ein besseres Klima engagieren". Es brauche "diese Kultur des Wandels hin zu einer zirkulären, nachhaltigen und sozial gerechten Wirtschaft. Mit ihrem Wirken leisten die ausgezeichneten Betriebe einen entscheidenden Beitrag für die Lebensqualität in unserer Stadt."

Bahnreise nach Brüssel ist der Preis

Als Preis wurde eine klimafreundliche Bahnreise nach Brüssel vergeben. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Wien und OekoBusiness Wien werden die Nachhaltigkeitspreisträger dort das Wien Haus sowie alle relevante EU-Institutionen besuchen.

Die Jury, bestehend aus Stadt Wien und dem OekoBusiness Wien Beirat – Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Wirtschaftskammer Wien, Arbeiterkammer Wien, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Wirtschaftsagentur Wien, respACT und Klimabündnis Österreich, hat alle eingereichten Projekte hinsichtlich Innovation, Kommunikation und Kooperation bewertet.

Die Gewinner

Die mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst binde auf ihrem Weg zur Klimaneutralität 2030 Studierende in besonderem Maße ein. Besonders positiv hervorgehoben wurde das Projekt "Arts of Change – Change of Arts". Es bietet Studierenden die Möglichkeit, sich methodisch und strategisch zum Thema "Kunst, Nachhaltigkeit und sozial-ökologische Transformation“ weiterzubilden, sich mit Studierenden aller sechs österreichischen Kunstunis zu vernetzen und Projekte zu diesem Thema umzusetzen.

Die Vereinigte Eisfabriken und Kühlhallen in Wien bestehen bereits seit 1898 und sind eine der ältesten noch aktiven Genossenschaften in Österreich, die in den letzten Jahren immer mehr auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesetzt haben. Seit März 2020 hat die Vereinigung eine der größten PV-Anlagen in Wien in Betrieb: mehr als 20 Prozent des Strombedarfs werden dadurch gedeckt, diesen August bereits um 20 Prozent erweitert. Dabei wird der Reststrom zu 100 Prozent aus Wasserkraft bezogen. Das Unternehmen ist schon seit 2020 gasfrei, geheizt wird bei Bedarf mit Maschinenabwärme.

RepaNet-Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich konnte die Jury mit dem Projekt "WIDADO" überzeugen. Der Zusammenschluss von karitativen Re-Use Betrieben aus allen Bundesländern Österreichs auf einem gemeinsamen Online-Marktplatz verschafft den Themenfeldern bewusster Konsum und Reparatur eine höhere Aufmerksamkeit. 26 Betriebe mit 146 stationären Re-Use-Shops bieten online ein breites Warenangebot an Second-Hand-Ware – von Kleidung, über Deko und Haushaltswaren bis hin zu Möbel.