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Nacktfoto von Lehrerin erschüttert Schule in NÖ

Schuldirektor Glattauer gibt Noten. Heute: Nacktfoto von Lehrerin erschüttert Schule. Lieber im 10. als im Waldhäusl. Und: "Azubi" statt "Lehrling".

Niki Glattauer
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "<em>Heute</em>" Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Nacktfoto von Lehrerin erschüttert NÖ-Schule

Ein pikanter Vorfall erschüttert eine Mittelschule im westlichen Wienerwald (Schule ist mir bekannt). Wie mir die Mutter eines Schülers berichtet, kursierten dort bis vor wenigen Tagen Nacktfotos einer Lehrerin – privat aufgenommen vom eigenen Sohn, der ebenfalls diese Schule besucht. Dem Vernehmen nach wurde der Bub von einem Klassenkameraden "verleitet", seine Mutter zu Hause zu fotografieren, wie Gott sie schuf. Der Mitschüler verbreitete die Bilder dann per Handy in den vier 3. und 4. Klassen.

Die Mutter kritisch: "Der Vorfall wurde vor der Schulbehörde geheim gehalten, dabei haben wir alle die Fotos gesehen. Als einzige Konsequenz gab es im Semesterzeugnis eine schlechte Betragensnote für den Sohn. Dem Auftraggeber, einem Spross ortsbekannter Promi-Eltern, passierte gar nichts." Sie frage sich darüber hinaus, "ob es gut ist, wenn ein Kind ausgerechnet in die Schule geht, in der die eigene Mutter unterrichtet". Nicht nur das frage ich mich auch …

Note: Nicht gut

Ehrlich, lieber in Wien 10 als im Waldhäusl …!

Das "Sehr gut" unten gebührt nicht den Schülern jener Favoritner AHS-Klasse, die sich von einem gehässigen Politiker beleidigen lassen mussten – "Heute" berichtete –, denn sie haben in der Causa nichts geleistet. Das "Sehr gut" gebührt Wien. Wien, wie es ist und hoffentlich bleibt: (auch) ein Schmelztiegel. 19 Schüler, 14 Herkunftsnationen. Das ist natürlich nicht die Regel. Aber es ist Wien, wie es ist und anders nie war.

Auch wenn Wiener mit ihren deutschen, polnischen, böhmischen, slowakischen, ungarischen, slowenischen, kroatischen, serbischen und inzwischen auch türkischen, bosnischen oder sogar chinesischen Vorfahren das oft zu vergessen scheinen. Ich selber wurzle väterlicherseits in Altwiener jüdisch-böhmischer Familie, mütterlicherseits in Unterkärntner slowenischer – alle waren wir immer überzeugte Österreicher. Und ich bin stolz darauf, in einer Gemeindewohnung in Wien 10 zu wohnen und nicht in einem Waldhäusl in Niederösterreich.

Note: Sehr gut

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du HIER >>

Bitte nicht! "Azubi" soll "Lehrling" ersetzen

Die Sorgen und Nöte von 45.000 Maturanten erregen die Gemüter Jahr für Jahr, die von rund 110.000 Lehrlingen – nur noch halb so viele wie in den 1980er-Jahren, aber dennoch fast dreimal mehr als Maturanten – finden sich meist nur in Randnotizen. Jetzt sollen Korrekturen für ein neues Image sorgen. Da prescht, wie ich lese, der neue Vorsitzende von "Zukunft Lehre Österreich" Robert Machtlinger mit einem verblüffenden Vorschlag vor: Die Bezeichnung "Lehrling" – leider negativ behaftet, wie viele Bezeichnungen, die mit -ling enden – soll fallen und durch eine neue ersetzt werden.

So weit, so gut. Doch jetzt kommt's: Der neue Favorit heißt (nach deutschem Vorbild) Azubi, kurz für Auszubildender. "Azubi" statt "Lehrling"? Bitte nicht! Warum den "Lehrling" nicht ersatzlos kübeln und fortan eben nur noch den/die "Berufsschüler*in" verwenden?

Note: Nachprüfung
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