Fussball
Nagelsmann-Rechnung – Bayern-Aus kostet Millionen
Die Ära des gefeierten Trainer-Shootingstars Julian Nagelsmann bei den Bayern geht zu Ende. Das kostet die Münchner eine stolze Millionen-Summe.
Am Donnerstagabend wurde die Bayern-Lawine losgetreten. In den späten Abendstunden machten Berichte die Runde, Nagelsmann werde am Freitag von den Bayern-Bossen freigestellt. Der 35-Jährige, der am Donnerstag noch auf Skiurlaub im Zillertal war, dort von seinem Bayern-Aus erfuhr, wurde von den Bayern-Bossen für Freitag an die Säbener Straße bestellt. Da wird ihm das Aus mitgeteilt.
Wie nun durchsickerte, führten die Kombination aus mehreren Faktoren zum Nagelsmann-Aus. Einerseits die sportliche Perspektive – das letzte Spiel vor der Länderspielpause gegen Bayer Leverkusen ging mit 1:2 verloren – andererseits sei es zuletzt immer wieder zu Spannungen mit der Führungsetage gekommen. Darüber hinaus traue der Klub dem noch jungen Trainer die Entwicklung der Mannschaft nicht weiter zu. Das Verhalten einzelner Spieler, wie die Reise von Serge Gnabry zur Fashion Week nach Paris oder das wiederholte Zuspätkommen von Leroy Sane haben ihres dazu beigetragen.
Mit Thomas Tuchel steht der neue Bayern-Trainer bereits parat, soll bis spätestens Samstag seinen bis 2025 laufenden Vertrag unterschreiben und schon am Montag sein erstes Training leiten. Denn bereits am 1. April geht es im Bundesliga-Schlagerspiel gegen Borussia Dortmund um die Tabellenführung, durch die Pleite gegen die "Werkself" rutschten die Bayern einen Punkt hinter den BVB zurück.
Die Nagelsmann-Rechnung
Nagelsmann muss nun nach nicht einmal zwei Jahren seinen Hut nehmen. Und kostet die Bayern eine Millionen-Summe. Laut "Bild" könnte der Rauswurf die Münchner bis zu 30 Millionen Euro kosten. Denn der 35-Jährige wird bloß freigestellt, nicht entlassen. Deshalb müssen die Münchner auch weiterhin das Gehalt des Deutschen zahlen – und zwar im schlimmsten Fall bis zum eigentlichen Vertragsende 2026.
Das Salär des Trainers liegt dem Bericht zufolge bei acht bis neun Millionen Euro. Durch die noch über dreijährige Laufzeit kommt allein dadurch eine Summe von bis zu 27 Millionen Euro zusammen. Einzige Lösung wäre es, sich mit dem Trainer-Shootingstar auf eine Abfindung zu einigen. Vorerst müsste die ausverhandelt werden. Aber bereits am Saisonende, wenn zwei der fünf ursprünglich vereinbarten Vertragsjahre verstrichen sind, oder spätestens im Sommer 2024, könnten vertraglich festgeschriebene Abfindungssummen geltend werden.
Neben Nagelsmann müssen auch dessen Co-Trainer Dino Toppmöller und Xaver Zembrod sowie Videoanalyst Benjamin Glück gehen. Deren ausstehende Gehälter werden auf insgesamt etwa drei Millionen Euro pro Jahr geschätzt, macht eine Summe von 30 Millionen Euro.
Darüber hinaus holten die Münchner den Trainer von RB Leipzig im Sommer 2021 für eine fixe Ablöse in der Höhe von 15 Millionen Euro, hinzu kommen zwei Freundschaftsspiele, die weitere Einnahmen in der Höhe von fünf Millionen Euro bringen sollen, eine Summe von 20 Millionen Euro, die fließen musste, um Nagelsmann nach München zu holen. Bonuszahlungen von bis zu fünf Millionen Euro für das Double oder den Champions-League-Sieg wurden bisher noch nicht fällig.