Nach dem klaren 4:0-Sieg der DFB-Elf gegen Estland geriet Teamchef Julian Nagelsmann im Interview mit ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek kurzzeitig aus der Fassung. Grund: die Positionsfrage rund um Joshua Kimmich.
Obwohl Nagelsmann zuletzt mehrfach betont hatte, Kapitän Joshua Kimmich künftig wieder im Mittelfeldzentrum einsetzen zu wollen, startete der Bayern-Star am Freitag erneut als Rechtsverteidiger in der Viererkette. Nach dem Spiel wollte Sedlaczek wissen, ob Kimmich auf dieser Position nun die beste Lösung sei – und löste damit ein gereiztes Statement des Bundestrainers aus.
"Beim letzten Mal habe ich mich offensichtlich zu sehr festgelegt. Dann heißt es, ich hätte die Rolle rückwärts von der Rolle rückwärts gemacht. Eine Führungsperson muss Entscheidungen treffen, das habe ich gemacht. Mal schauen, wie ich es am Montag entscheide", so Nagelsmann mit einem spürbaren Unterton.
Sedlaczek hakte nach: "Aber irgendwann müssen Sie sich festlegen." Darauf reagierte Nagelsmann sichtlich genervt: "Nein, wo steht das?" Die Moderatorin ließ jedoch nicht locker und betonte, "eine gewisse Kontinuität wäre ganz gut". Nagelsmann konterte trocken: "Die hat er ja. Er spielt genau auf der Position, die er bei Bayern München mit Ball auch hat."
Unterstützung bekam der Teamchef anschließend von TV-Experte Bastian Schweinsteiger, der Nagelsmanns Sichtweise teilte: "Es stimmt ja, diese Position spielt Kimmich auch bei Bayern. Wenn Pavlovic und Goretzka das Zentrum so dominieren und Joshua die Impulse über außen setzt, ist das sehr gut. Kimmich erfüllt seinen Job."
Mit dem 4:0-Erfolg kletterte Deutschland auf Platz eins der Gruppe. Kimmich selbst glänzte mit einem Doppelpack – auch wenn er das von der rechten Seite aus tat.
