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Nashörner werden aus Museen verbannt

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Die immer größere Jagd auf Nashornhörner führt zu besonderen Maßnahmen in deutschen Museen: In den Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe zum Beispiel sind jetzt die Original-Nashornhörner aus den Ausstellungsräumen verbannt, wie Museumssprecher der Nachrichtenagentur dpa sagten.

Die immer größere Jagd auf Nashornhörner führt zu besonderen Maßnahmen in deutschen Museen: In den Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe zum Beispiel sind jetzt die Original-Nashornhörner aus den Ausstellungsräumen verbannt, wie Museumssprecher der Nachrichtenagentur dpa sagten.

"Wir haben diskutiert und dann beschlossen, dass wir die Originalhörner sicher verwahren, um Diebstahl zu verhindern", sagte ein Sprecher des Naturkundemuseums Karlsruhe. Weltweit sind derzeit Nashornhörner gefragt, Diebesbanden halten nach dem Material vermehrt Ausschau. So waren Unbekannte vor rund einer Woche in ein privates Museum in Bad Säckingen (ebenfalls Baden-Württemberg) eingebrochen und trennten von zwei Kopfpräparaten die Nashornhörner ab.

Vier Unbekannte überfielen im Februar das städtische Museum im Ritterhaus in Offenburg und schlugen mit einem Vorschlaghammer die Hörner aus einem präparierten Nashorn-Kopf. Vergangenes Jahr hat eine "Nashorn-Bande" zweimal einen Wiener Tierpräparator überfallen. Nach einem geglückten Coup im November 2011 kamen die Diebe im Februar erneut in das Geschäft in Margareten.

Horn auf der Flucht verloren

Der Sohn des Inhabers konnte jedoch den flüchtenden Tätern drei Hörner abjagen. Im November 2011 wurde eine Nashorn-Trophäe aus dem Wiener Dorotheum entwendet. Die beiden Täter wollten dort eigentlich zwei Hörner stehlen, verloren eines jedoch auf der Flucht. Einen Tag später schlugen Horndiebe das erste Mal bei dem Tierpräparator zu.

Zusätzlich werden in Afrika Wilderer zunehmend zum Problem: Bis 2008 seien jährlich nur rund 15 Tiere gewildert worden, im vergangenen Jahr seien es mehr als 400 gewesen und 2012 könnten es mehr als 600 werden, teilte das Umweltministerium in Südafrika vor kurzem mit.