Tirol

"Unvereinbar" – Umweltanwalt suspendiert Klima-Kleberin

Sich für die Umwelt einzusetzen, ist für die Umweltanwaltschaft ein Suspendierungsgrund. Der Rechtsrahmen sei einzuhalten.

Leo Stempfl
Aktivisten blockieren die Donaukanalstraße.
Aktivisten blockieren die Donaukanalstraße.
"Letzte Generation"

"Ich habe einen Job zu machen – mit dem ich Sie bezahle, Trottel." Das brüllte ein genervter Pendler bei der jüngsten Klebe-Aktion in Wien einem Aktivisten ins Gesicht. Dabei hat der Großteil der Klima-Kleber sehr wohl einen ordentlichen Beruf, sei es Mikrobiologin wie Martha Krumpeck, Arzt, Sozialarbeiter oder Tischlermeister.

Funktion ruhend gestellt

Eine der Aktivistinnen ist recht passend Naturschutzbeauftragte des Landesumweltanwalts für Innsbruck-Land – bzw. war es. Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, wurde ihre Funktion ruhend gestellt.

Anlass war die Aktion vergangenen Donnerstag an der Donaukanalstraße, bei der überraschend auch Österreichs Netflix-Star Valerie Huber vorbeischaute und ihre Solidarität bekundete ("Am Liebsten würde ich mich auch gern das nächste Mal festkleben."). Eine der dort Klebenden war Katharina Geistlinger.

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    Die Polizei ist bereits im Einsatz.
    Die Polizei ist bereits im Einsatz.
    Leserreporter Andreas

    Rechtsrahmen sei einzuhalten

    Sie war dort freilich als Privatperson zu Gange. Trotzdem wurde ihre Funktion nun ruhend gestellt, gibt Tirols Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer in der "Krone" bekannt. "Die Umweltanwaltschaft will sich nicht an solchen Aktionen beteiligen."

    Auch wenn er Verständnis für die Not der Leute und definitiv zu wenig für das Klima passiere, sei der Rechtsrahmen nun einmal einzuhalten. Kostenzer sieht hierhin eine Unvereinbarkeit mit der ehrenamtlichen Tätigkeit für den Bezirk Innsbruck-Land. Es dürfe keine Beschädigung für die Tiroler Umweltanwaltschaft geben. Ansonsten findet er nur lobende Worte für die Arbeit Geistlingers.

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      04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
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