Die an den Hitlergruß erinnernde Geste von Elon Musk bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump sorgte für einiges an Kritik. In rechten Online-Netzwerken ist die Begeisterung hingegen groß. "Donald Trum White Power moment", schrieb beispielsweise der Anführer einer Neonazi-Gruppe in Australien auf Telegram.
Der Nachrichtenagentur "AFP" zufolge postete ein Nutzer im Neonazi-Forum "Stormfront" indes ein Bild von Musk in dieser Pose mit dem Kommentar "Heil Hitler". Mitglieder der rechtsextremen Miliz "Proud Boys" (Stolze Jungs) – einige von ihnen wurden von Trump am Montag für die Erstürmung des US-Kapitols am 6. Jänner begnadigt – teilten ebenfalls ein Video des Moments auf Telegram. "Hail Trump" ("Heil Trump") schrieben sie dazu.
Der Anführer der Neonazi-Gruppe "Blood Tribe", Christopher Pohlhaus, teilte ein Video auf Telegram, das die Geste von Musk mit Aufnahmen von Hakenkreuzfahnen tragenden maskierten Mitgliedern der Gruppe verknüpft. In Anspielung auf die berüchtigten SS-Einheiten der Nazis reagierten mehrere Follower mit Blitz-Emojis.
Am Montag hatte Musk in der Capital One Arena in Washington vor Trump-Anhängern gesprochen. Bei seiner Rede schlug es sich mit der rechten Hand auf sein Herz und streckte danach den rechten Arm aus. Dabei dankte er den Trump-Fans für den Wahlsieg. Sein Herz würde für sie schlagen, sagte Musk zu der jubelnden Menge.
Für die Aktion hatte er viel Kritik geerntet. Experten waren sich uneins, ob der ausgestreckte Arm von Musk eine bewusste faschistische Geste ist. Musk hingegen wies die Kritik auf seiner Kurznachrichtenplattform X zurück. Er sprach von "schmutzigen Tricks" seiner Gegner.
Der Mitbegründerin des Netzwerks "Global Project Against Hate and Extremism", Heidi Beirich, zufolge besteh unter weißen Rassisten "kein Zweifel daran, dass Musk einen Nazi-Gruß gemacht hat". Gegenüber der "AFP" sagte sie, dass die Rechtsextremen "mehr als begeistert" waren. Sie würden glauben, dass Musks ausgestreckter Arm eine Bestätigung ihrer Ideologie sei.
Ein "gefährliches" Signal in den Reaktionen der Rechtsextremen auf die Musk-Geste sieht der Extremismus-Experte T. Kenny Fountain von der Universität Virginia. "Wenn ein eifriges Publikum diese Geste als bedeutungsvolle Bestätigung interpretiert, bewegen wir uns auf gefährlichem Terrain", so Fountain. Für ihn ist es keine Überraschung, dass viele Rechtsextreme die Situation so interpretieren.