Niederösterreich

Neos: Schul-Lockdown muss verhindert werden

Die Neos begrüßen die klare Haltung der Landeshauptfrau zu möglichen Schulschließungen. Auch die SPNÖ und die nö. Grünen wollen Schulen offen halten.

Erich Wessely
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Neos NÖ-Chefin Indra Collini
Neos NÖ-Chefin Indra Collini
Neos

Ein Bildungs-Lockdown müsse unter allen Umständen verhindert werden. Neos-Landessprecherin Indra Collini begrüßt die klare Haltung der Landeshauptfrau Mikl-Leitner (VP) gegen mögliche Schulschließungen in Niederösterreich. „Mein Appell an die Landeshauptfrau ist es, hier standhaft zu bleiben. Wir haben seit dem Frühjahr viel über das Virus gelernt. Deswegen wissen wir auch, dass der Anteil der Kinder am Infektionsgeschehen gering, die psychische Belastung und der Bildungsverlust bei geschlossenen Schulen hingegen enorm ist. Unsere Landeshauptfrau wird in den kommenden Wochen gefordert sein, dem Druck des Kanzlers Stand zu halten und ihre Haltung gegenüber der Schließung von Schulen und Kindergärten zu verteidigen“, so Collini.

Petition gestartet

Die Neos-Landessprecherin verweist in diesem Zusammenhang auf eine Petition, die die Neos gestartet haben. „Es gibt viele Alternativen zum Bildungs-Lockdown, wie hybriden Unterricht, gestaffelten Unterricht oder die Einteilung in Kleingruppen. All die Möglichkeiten müssen Vorrang vor geschlossenen Schultoren haben. Bislang fehlt mir seitens der Bundesregierung und der Bildungsdirektion der nötige Wille, um anderweitige Lösungen anzudenken.“

Die heutige Pressekonferenz mit SPNÖ-Landesparteichef Franz Schnabl (M.), Elvira Schmidt und Wolfgang Kocevar
Die heutige Pressekonferenz mit SPNÖ-Landesparteichef Franz Schnabl (M.), Elvira Schmidt und Wolfgang Kocevar
SPNÖ

Anlässlich einer Pressekonferenz verstärkten indes auch der Landesparteivorsitzende der SPNÖ, Landesvize Franz Schnabl, die SPNÖ-Bildungssprecherin Elvira Schmidt und SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar ihr Bestreben, "endlich für einen geregelten und sicheren Ablauf in Niederösterreichs Schulen zu sorgen!"

"Bundesregierung hatte monatelang Zeit"

„Die türkis-grüne Bundesregierung hatte monatelang Zeit, um einen geregelten Schulbetrieb zu organisieren. Zwei Monate nach Schulbeginn ist bereits klar: Statt Ordnung und nachvollziehbaren Abläufen herrscht Chaos an unseren Schulen“, so Franz Schnabl in seinem Eingangsstatement, daher habe sich die SPNÖ entschlossen, ebenfalls eine Petition zu starten: „Corona-Schulchaos stoppen!“. Insbesondere die Tatsache von völlig überfüllten Schulbussen, in denen Kinder und Jugendliche keine Abstandsregeln einhalten können, während sie erst in der Schule am Gang nicht miteinander Kontakt haben oder reden dürfen, sei ein anschauliches Beispiel für das Versagen der Bundesregierung.

Des Weiteren dürfe es nun keinesfalls zu Schließungen der Pflichtschulen kommen, betonte Schnabl ausdrücklich: „Es braucht eine Kraftanstrengung, um einen Unterricht zu gewährleisten, der kein Kind zurücklässt. Corona darf nicht einer ganzen Generation die Möglichkeit auf eine solide Bildung bzw. Ausbildung kosten, nur weil die Bundesregierung über die Sommermonate nicht im Stande war, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Vorausschauendes Handeln geht anders und die Regierung zeigt tagtäglich ihr Unvermögen in diesem Bereich.“

Bildungssprecherin Schmidt forderte, auch das Lehrpersonal nicht aus den Augen zu verlieren: „Es ist wichtig, insbesondere ‚fahrendes‘ Lehrpersonal (sprich LehrerInnen, die ihren Dienst an verschiedenen Schulen versehen (bspw. ReligionslehrerInnen)) mindestens alle 14 Tage zu testen. Denn diese Menschen kommen mit sehr vielen Schüler- und LehrerInnen in Kontakt und sind deshalb einem besonderen Risiko ausgesetzt. Damit einhergehend muss die Situation des Lehrpersonals im Auge behalten werden, sodass es hier – aufgrund der vielen Testungen inkl. Quarantänemaßnahmen – zu keinen Engpässen kommt. Auch die Möglichkeit zur Hinzuziehung von StudentInnen, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden, soll bei einer Notwendigkeit nicht ausgeschlossen werden.“

„Der zweite Lockdown ist da. Und damit auch wieder Chaos und Unsicherheit bei SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern“, erklärte auch SPNÖ Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar, der als Bürgermeister die Probleme in diesem Bereich genau kennt.

"Schullockdown wird vorbereitet"

Die für alle Beteiligten unhaltbare und planlose Situation beschreibt er an einem Beispiel aus dem Bezirk Melk: Am Allerseelentag waren die Schulen auf der Corona-Ampel noch gelb gestellt, seit Dienstag auf orange. Die Eltern wurden aufgefordert, den Bedarf für einen Laptop für ihr Kind bis zum nächsten Tag zu melden. „Für mich ist klar, dass auch in den Schulen der Lockdown bereits gezielt vorbereitet wird – auch wenn er derzeit noch dementiert wird. Wie Eltern, Kinder und PädagogInnen mit dieser verwirrenden, unvorbereiteten Entwicklung umgehen, das interessiert das Chaos-Kleeblatt rund um Kurz offenbar überhaupt nicht. Ihm geht es nur darum, seine Politshows zu inszenieren, der Rest ist ihm egal“, so Kocevar.

Deswegen sei es der SPÖ NÖ ein wichtiges Anliegen gewesen, eine Petition an die Bundesregierung zu starten – derzeit gebe es bereits 1.100 Online-Unterschriften sowie etwa 2.000 persönliche Unterschriften auf Listen.

"Aufteilung von Klassen in kleinere Gruppen"

Und auch die Grüne Landessprecherin Helga Krismer unterstützt den Einsatz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner für das Offenbleiben der Schulen in Niederösterreich: „Das Ansinnen der Landeshauptfrau gegen die Schließungen unserer Pflichtschulen ist nur zu unterstützen, doch braucht es nun auch rasche und im gesamten Land wirksame Präventionsmaßnahmen an allen Niederösterreichichischen Pflichtschulen und Kindergärten. Dazu gehören die Ausweitung der Maskenpflicht, eine Aufteilung von Klassen in kleinere Gruppen, die Trennung der Klassen durch unterschiedliche Beginnzeiten, ein verstärktes Verlegen der Aktivitäten ins Freie und mehr Kapazitäten in den Schulbussen zu schaffen. In einzelnen Schulen werden solche Maßnahmen von den beherzten PädagogInnen und SchulleiterInnen schon umgesetzt, was nun fehlt ist aber eine durchgehende Strategie und Umsetzung für alle Pflichtschulen und Kindergärten in Niederösterreich“, so Helga Krismer.

Die nö. Grünen-Chefin Helga Krismer
Die nö. Grünen-Chefin Helga Krismer
Grüne NÖ

Und weiter: „Diese Maßnahmen hätte man in unserem Bundesland seit Wochen schon kommunizieren und durchsetzen können. Ich vertraue hier den Pädagoginnen und SchulleiterInnen, dass sie mit Hausverstand diese Präventionsmaßnahmen umsetzen können. Niederösterreich hat es in der Hand, um die Schließung unserer Bildungseinrichtungen zu verhindern“, sagt Helga Krismer abschließend.

Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hatte sich, wie berichtet, gegen Schulschließungen ausgesprochen.

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