Neues Gesetz

Nepal schränkt Zugang zum Mount Everest ein

Am höchsten Berg der Welt herrscht Overtourism. Deshalb wollen die nepalesischen Behörden die Schraube für Everest-Besteiger kräftig anziehen.
29.04.2025, 12:20
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Auch dieses Jahr dürfte der Ansturm am Mount Everest wieder gewaltig sein: Tausende wollen in der Gipfelsaison im Frühling den 8849 Meter hohen Berg bezwingen und den entsprechenden Ruhm einheimsen. Dies führt regelmäßig zu langen Warteschlangen am Berg, oft in der sogenannten Todeszone unterhalb des Gipfels, wo der natürlich vorhandene Sauerstoff für die meisten nicht mehr zum Überleben ausreicht.

Dies bleibt nicht ohne Folgen: Mindestens zwölf Menschen verloren 2023 ihr Leben am Berg, fünf weitere wurden als vermisst gemeldet. In diesem Jahr stellte Nepal 478 Genehmigungen für Expeditionen zum Gipfel aus. 2024 waren es immer noch acht Todesopfer in der kurzen Saison, die nur von April bis Mai dauert.

In diesem Jahr verlor in dem Gebiet um den Everest sogar ein Österreicher sein Leben – "Heute" berichtete. Erst am vergangenen Samstag verunglückte ein 64-jähriger Salzburger, als er vom Gipfel der 6.814 Meter hohen Ama Dablam wieder hinabsteigen wollte. Der erfahrene Bergsteiger stürzte mehr als tausend Meter in die Tiefe. Eine Überführung nach Österreich wurde bereits vorbereitet und freigegeben.

Mount Everest: Künftig ist Nachweis erforderlich

Davon hat die nepalesische Regierung nun genug – und will zur Erhöhung der Sicherheit und der Bekämpfung des Overtourismus ein neues Gesetz einführen, das die Hürden für potenzielle Gipfelstürmer höher setzt: Eine Genehmigung soll nur noch bekommen, wer in Nepal bereits nachweislich einen mindestens 7000 Meter hohen Gipfel erklommen hat. Zwar weniger attraktiv als der legendäre Everest, gibt es im Land am Himalaya immerhin 74 Gipfel, die höher als diese Marke sind.

Eine ähnliche Regelung gilt bereits auf der chinesischen Seite des Berges, wo Kletterer für eine Everest-Bewilligung einen 6000er bewältigt haben müssen, Einheimische sogar 8000 Meter.

Das Gesetz sieht auch vor, dass der Sardar – der Anführer des lokalen Personals – und der begleitende Bergführer nepalesische Staatsbürger sein müssen. Bereits Anfang des Jahres hatte die Regierung zudem angekündigt, die Gebühren für die Genehmigung zur Mount-Everest-Besteigung für ausländische Bergsteiger ab kommendem September um mehr als 35 Prozent von 11.000 auf 15.000 Dollar zu erhöhen.

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