Neue Details im Wettskandal, sieben Kicker verhört

Manipulation in der Regionalliga Ost! Am Samstag erschütterte die Meldung über zehn verschobene Partien in der Herbstmeisterschaft den heimischen Fußball. Jetzt gibt es neue Details im Skandal.

Der SC Neusiedl steht weiterhin im Fokus. Wie schon am Wochenende berichtet, kam es zu Festnahmen von Spielern, Obmann Peter Eigl wurde beim Bundeskriminalamt in Wien vorstellig. Er sieht den Klub in der Opferrolle.

Im Visier der zuständigen Staatsanwaltschaft Graz sind vorerst sieben Spieler von vier Klubs: Neusiedl, Marchfeld, Wiener Sportclub und ASV Draßburg. Als Drahtzieher gilt laut Informationen der "Krone" der Vater eines Neusiedl-Spielers. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Die Schadenssumme soll im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Marchfeld und Baumeister sauer

Marchfeld reagiert mit einem klaren Statement auf die Neuigkeit, dass ein Spieler des Klubs verhaftet worden sei: "Betrügerisches Handeln hat im Sport nichts verloren und gehört hart bestraft. Wir sind um rasche und vollständige Aufklärung bemüht. Der FC Marchfeld-Donauauen distanziert sich von derartigen Betrügereien."

In der "NÖN" platzt Marchfelds Sportdirektor Ernst Baumeister der Kragen: "Ein Wahnsinn für die Vereine, die können ja nichts dafür. Was willst du da machen? Wenn du bei jedem Fehler nachdenken müsstest, ob ein Spieler das absichtlich macht. Das wäre ja absurd. Wenn da was dran ist, dann musst du die Spieler für immer sperren. Die dürfen nie wieder wo unterkommen."

Sumpf noch tiefer?

Traurig: Der Wettskandal könnte noch weiter reichen. Das zeigt die Reaktion von Mauerwerk-Boss Mustafa Elnimr. Sein Verein taucht in den neuen Enthüllungen des Bundeskriminalamts in Zusammenarbeit mit Sportradar und dem ÖFB eigentlich nicht auf. In der "Krone" verrät Elnimr aber, dass Mauerwerk schon im Oktober drei Spieler aussortiert habe, nachdem man auffallend oft nach Führungen verloren habe. Er spricht von "unsauberen Praktiken", in die diese Spieler involviert gewesen seien.