Neue Favoritenrolle

Daran gewöhnt man sich gerne: (Fast) Egal, wer der Gegner ist, in Österreich ist er nur Außenseiter. Als Zehnter der Weltrangliste ist man daheim automatisch in der Favoritenrolle. Das ist neu.

Neu ist auch, dass eine gute Fußballnation wie die Schweiz plötzlich neidisch auf uns blickt. Österreichs Sport ist nicht mehr nur noch Marcel Hirscher oder Gregor Schlierenzauer. Die Sterne Alaba oder Dragovic leuchten mittlerweile genauso hell – international sogar noch heller. Die Kehrseite der Medaille: Österreich ist nicht mehr Jäger, sondern Gejagter. Auch diese Rolle ist neu.

Daher hat sich Teamchef Koller wieder für ein intensives Trainingslager entschieden. Um Gegner in Zukunft noch überraschen zu können, müssen gewohnte Abläufe verfeinert und taktische Varianten neu einstudiert werden. Die Früchte der Arbeit wird man nicht schon heute im Prater sehen, dafür spätestens bei der EM. Heute erwarte ich ein Unentschieden. Die Teams stehen noch unter den Eindrücken von Paris, werden sich nicht weh tun.