Meilenstein aus Wien

Neue Hautkrebsbehandlung soll Metastasen verhindern

Metastasen sind ein großes Problem bei der Hautkrebsbehandlung. Mediziner der MedUni haben eine neue Therapieoption entdeckt, die sie verhindern soll. 

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Neue Hautkrebsbehandlung soll Metastasen verhindern
Um Hautkrebs schon im frühestmöglichen Stadium zu erkennen und entfernen zu können, ist ein jährlicher Muttermal-Check beim Hautarzt Pflicht.
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Melanome (schwarzer Hautkrebs) sind kann nach wie vor die gefährlichste Form von Hautkrebs, der auch tödlich enden kann, wenn er zu spät entdeckt wird. Grund sind die Tochtergeschwülste (Metastasen), die sich über die Blutbahn im Körper ausbreiten. Metastasen waren in der Behandlung von Hautkrebs bislang ein großes Problem. Wissenschaftler der MedUni Wien haben nun den Grundstein für eine neues Medikament gelegt, das Metastasenbildung künftig verhindern könnte, wie in der Fachzeitschrift "Proceedings of the national Academy of Sciences" berichtet wird.

Invadopodien und F-Aktin

Ein wesentliches Merkmal der Metastasierung seien die sogenannten Invadopodien. Also zelluläre Strukturen, die von Krebszellen gebildet werden, um ihnen das Eindringen in umliegendes Gewebe zu erleichtern. Ebenso an diesem Prozess beteiligt ist ein Protein namens F-Aktin. Bei diesen beiden setzt die neue Behandlung an.

Mit einem eigens entwickelten hochkomplexen Screenings namens "Invasion-Block" untersuchten die Forscher 4.000 bereits zugelassene Substanzen auf ihre Fähigkeit, die Invadopodien sowie F-Aktinen zu bekämpfn, um die Tumorausbreitung zu verhindern. Dabei fanden die Forscher heraus, dass sogenannte "Kinase-Inhibitoren als vielversprechende Therapeutika" fungieren könnten. Kinasen sind Enzyme, die eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung innerhalb von Zellen spielen. Unter Kinase-Inhibitoren wiederum sind Substanzen zu verstehen, die bestimmte Signalwege blockieren können, um z.B. das übermäßige Wachstum von Krebszellen einzudämmen.

Jährlicher Muttermal-Check beim Hautarzt

Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Sonnenstrahlung aka im Schatten aufhalten und Sonnencreme verwenden ist die erste Stufe, um die Haut zu schützen. Um Hautkrebs schon im frühestmöglichen Stadium zu erkennen und entfernen zu können, ist ein jährlicher Muttermal-Check beim Hautarzt Pflicht. Liegt Hautkrebs in der Familie vor oder hat man einen besonders sonnenempfindlichen Hauttyp mit vielen Muttermalen, kann der check auch zweimal pro Jahr erfolgen. Durch Früherkennung steigen die Chancen enorm, dass die Krankheit erfolgreich behandelt und geheilt werden kann.

Ein Melanom sieht meist aus wie ein unregelmäßig geformter dunkler Hautfleck. Es verursacht anfangs keine Beschwerden, kann unbehandelt aber zum Tod führen. Risikofaktoren sind UV-Licht, Hauttyp, familiäre Veranlagung und Alter. Im Gegensatz zu den anderen beiden bösartigen Hauttumoren (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom) hängt das Melanomrisiko nicht so sehr von der Dauer der Sonneneinstrahlung, sondern in erster Linie von der Anzahl der schweren Sonnenbrände (besonders vor dem 20. LJ) ab.

So erkennst du auffällige Muttermale

Wie man beim Brustkrebs durch regelmäßiges Abtasten erste Anzeichen abfangen kann, kann man auch mögliche Hautveränderungen zu Hause selbst beobachten.

Die ABCD-Regel hilft dabei, verdächtige Muttermale zu erkennen:

A – Asymmetrie: Haben deine Muttermale eine ungleichmäßige oder auffällige Form als sonst?
B – Begrenzung: Ist der Rand eines Muttermals unscharf oder uneben?
C – Colour (Farbe): Hat das Muttermal verschiedene Farben oder ist es sehr dunkel? Hat es die Farbe verändert?
D – Durchmesser: Ist das Muttermal größer als fünf Millimeter oder ist es schnell gewachsen?

red
Akt.