Wirtschaft

Neue Offensive startet – was sich beim AMS ändert

Arbeitsminister Kocher und AMS-Chef Kopf gaben ein Update zum Arbeitsmarkt – und kündigten eine neue AMS-Offensive an.

Leo Stempfl
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Arbeitsminister Martin Kocher kündigte eine neue Digitalisierungsoffensive beim AMS an.
Arbeitsminister Martin Kocher kündigte eine neue Digitalisierungsoffensive beim AMS an.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Am 1. März wurden die Arbeitsmarktdaten des Monats Februar präsentiert. Dieser war nach wie vor stark von Corona geprägt, mit dem Fallen aller Maßnahmen am 5. März erhofft man sich endlich eine sichtbare Verbesserung der Arbeitslosigkeit. Doch es gibt auch andere Aspekte, die hier nachhelfen sollen.

So kündigte Arbeitsminister Martin Kocher vergangene Woche an, schon im 2. Quartal 2022 einen konkreten Entwurf zur degressiven Ausgestaltung des Arbeitslosengeldes zu präsenteren. Als Vorbild soll das System Dänemarks dienen, Kocher war deswegen am Montag zu Besuch in Kopenhagen.

Bei der Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktdaten am Dienstag war auch AMS-Chef Johannes Kopf dabei. Man erhoffte sich deswegen bereits erste Details zur AMS-Reform.

7,3 Prozent arbeitslos

Ende Februar sind 376.861 Personen in der Arbeitslosigkeit, davon 74.000 in Schulungsmaßnahmen, heißt die Arbeitslosenquote beträgt 7,3 Prozent. Das ist die niedrigste Quote seit elf Jahren zu diesem Jahreszeitpunkt. Auch die Beschäftigtenzahl insgesamt ist gestiegen. Allerdings kann es aufgrund der geopolitischen Lage und der Pandemie noch "Überraschungen geben", so Kocher.

Bei der Kurzarbeit gibt es 187.000 Voranmeldungen, ein Teil davon seien aber wohl nur Vorsichtsmaßnahmen. Gut 105.000 Menschen sind Langzeitarbeitslose, das sind immerhin 5.000 weniger als vor einem Monat. Vor der Krise waren es etwas unter 100.000. 

Digitalisierungsoffensive

Künftig soll die Vermittlung beim AMS so gestaltet werden, dass sie möglichst rasch und effizient abläuft. Bis 2025 wird deswegen eine neue Digitalisierungsoffensive gestartet, um unter anderem den Beratern mehr Zeit für die Arbeitssuchenden geben zu können. Die IT-Services auf beiden Seiten sollen verbessert werden, um den richtigen "Match" zu finden, so Kocher.

AMS-Chef Johannes Kopf führt aus, dass aktuell fast 120.000 Stellen offen sind. Durch den Krieg würde das Wirtschaftswachstum heuer aber wohl oder übel gebremst werden.

12 Millionen Euro Budget

Für diese Offensive wurde ein Zusatzbudget von 12 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Erfolgreiche Projekte wie "allejobs.at" haben "Lust gemacht auf mehr", erklärt Kopf. Kernstück soll das Skill-Matching-System sein. Ob ein Job passt, soll nicht mehr in "Ja",´/"Nein", sondern in Prozent angegeben werden. Damit wird darauf reagiert, dass viele Menschen durch mehrere Jobwechsel Qualifikationen in verschiedensten Bereichen aufweisen.

Die administrative Schiene soll möglichst komplett digital ablaufen, damit die Mitarbeiter mehr Zeit für die tatsächliche Beratung haben. Hier wird eine neue App kommen, über die Arbeitssuchende mit dem AMS kommunizieren können. Auf Seite der Unternehmen sollen diese ihre offenen Stellen leichter dem AMS melden können.

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