Der Verband der Brauereien Österreichs hat am Freitag bestätigt: Schon in der Nacht von 1. auf 2. Februar steigt das Pfand auf Bierflaschen von bisher neun auf 20 Cent. "Das wird die Motivation, die leeren Flaschen wieder in den Handel zurückzubringen, deutlich erhöhen", ist sich Karl Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien, sicher.
In den letzten Jahren habe die Rückgabe-Mentalität "deutlich" nachgelassen – besonders bitter, denn die klassische Bierflasche kann eigentlich bis zu 40-mal wiederbefüllt werden. "Das niedrige Pfand führte augenscheinlich dazu, dass immer mehr Menschen die Flaschen entsorgten und so der Wiederverwertung entzogen", mutmaßt Schwarz.
Diese "verlorenen" Glasflaschen müssen energieintensiv neu produziert werden, schaden somit der Umwelt und den Brauereien. Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands, erwartet kürzere Rückgabeintervalle und weniger Ressourcenverbrauch. "Angesichts der Klimabilanzen von Verpackungen ist klar, dass wir weiterhin Mehrweg forcieren müssen."
Das Pfand von 20 Cent pro Flasche wird beim Verkauf eingehoben – bei der Rückgabe von leeren Verpackungen wird es wieder ausbezahlt. "Der Pfandeinsatz auf eine Kiste mit 20 Flaschen beträgt ab Februar 7 Euro (4 Euro für 20 Flaschen und 3 Euro für die Kiste). Dieser Betrag wird vom Handel bei der Rückgabe 1:1 retourniert", erklärt Florian Berger.
Der Brauerei-Verband hat bereits zwei Jahre lang an dieser Erhöhung gearbeitet. Denn anders als beim Einweg-Pfand, der gesetzlich beschlossen wurde, handelt es sich bei Mehrweg um eine rein "privatrechtliche Vereinbarung" zwischen Käufern, Inverkehrbringern und Rücknehmern.
Und doch funktioniert dieses System seit Jahrzehnten problemlos. Die Brauereien setzen sogar auf sogenannte Pool-Flaschen. "Das sind einheitliche Flaschenformen, die von vielen Brauereien und Abfüllern genutzt werden. Das vereinfacht die Kreislaufwirtschaft deutlich, können doch Flaschen an verschiedene Brauereien retourniert und dort wiederbefüllt werden", erläutert Schwarz als Brauerei-Eigentümer aus eigener Erfahrung.