Seit Jahresbeginn gilt auch in Österreich ein Einweg-Pfandsystem, um einerseits die Recyclingquote zu steigern und andererseits die Umweltbelastung durch Wegwerfverpackungen zu reduzieren.
Die neue Regelung betrifft alle Kunststoffflaschen und Dosen mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern. Pro Gebinde fallen 25 Cent Pfand an, die bei der Rückgabe erstattet werden. Doch nicht immer und überall: "Heute" erklärt, wie und wo du dein Geld zurückkriegst.
Erstens sind nur jene Flaschen und Dosen pfandpflichtig, die das Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes aufweisen. Bis Ende des Jahres können noch Restbestände ohne Pfandsymbol abverkauft werden, sofern sie vor März 2025 produziert wurden. Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind generell von der Pfandpflicht ausgenommen.
Zweitens müssen leere Gebinde unzerdrückt (!), leer und mit lesbarem Etikett zurückgegeben werden.
Generell gilt: Einwegpfand-Verpackungen werden an allen Verkaufsstellen zurückgenommen, an denen sie ausgegeben wurden. Rücknahmestellen wie Supermärkte, Bäckereien oder Drogeriemärkte nehmen die Gebinde entweder über Automaten oder manuell zurück – doch es gibt auch Ausnahmen.
Bei der manuellen Rücknahme haben die Betreiber nur die Getränkeverpackungen in der üblichen Verkaufsmenge und Füllmenge zurückzunehmen. So muss z.B. eine Bäckerei, die ausschließlich Getränke in 0,5 Liter PET-Flaschen verkauft, auch nur (!) 0,5 Liter PET-Flaschen zurücknehmen. Die Marke des Getränks spielt hierbei keine Rolle.
Wichtig: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzte Mengen, während Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme nur haushaltsübliche Mengen annehmen.
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Ausnahmen gelten auch für viele Würstelstände und Trafiken. Diese müssen verkaufte Flaschen und Dosen nicht zurücknehmen, sondern können eine Rückgabestelle im Umkreis von 300 Metern angeben, zu der man die Pfand-Gebinde bringen kann. Diese Regelung gilt u.a. für Flughäfen, Bahnhöfe oder Einkaufszentren.
Dazu muss jedoch eine entsprechende Vereinbarung mit dem Betreiber dieses Rücknahmeautomaten abgeschlossen werden – und darauf hingewiesen werden. In Wien hat sich REWE als erster Supermarktkonzern bereiterklärt, die Einwegverpackungen anstelle von kleineren Händlern entgegenzunehmen – "Heute" hat berichtet. In allen Billa- und Penny-Filialen liegen hierfür kostenlose Verträge auf.
Auch Hofer bietet an, als gemeinsame Rücknahmestelle zu fungieren.
Studien zeigen, dass über 80 Prozent der Bevölkerung das System befürworten. Erste Umfragen deuten aber ebenso darauf hin, dass das neue Pfandsystem das Konsumverhalten verändert. Viele Haushalte setzen vermehrt auf nachhaltige Alternativen wie Wassersprudler, um Einwegplastik zu vermeiden.
Mit einer landesweiten Kampagne unter dem Motto "Achtung Einsatz!" informiert Recycling Pfand Österreich, die zentrale Stelle, die mit der Umsetzung der neuen Pfandverordnung beauftragt wurde, über die Rückgabeprozesse und Umweltvorteile. "Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg des Projektes sind die Konsumenten. Nur mit ihrer Unterstützung können Flaschen und Dosen künftig im Kreislauf gehalten werden".