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Neue "Stehsitze": Fliegen ohne Komfort

Heute Redaktion
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Die Beinfreiheit im Ferienflieger könnte schon bald Geschichte sein: Um Kosten zu sparen und noch mehr Passagiere im Flugzeug unterbringen zu können, überlegen einige Billig-Airlines den Einbau von "Stehsitzen" in ihren Maschinen.

Die Besucher der Fachmesse für Flugzeug-Interieur in Long Beach (USA) staunten nicht schlecht, als sie die neueste Erfindung der Firma Aviointeriors entdeckten. Mit dem sogenannten "SkyRider" will der italienische Hersteller den Innenraum der Passagierflugzeuge revolutionieren.

Beinfreiheit schrumpft auf 58,42 Zentimeter

Auf dem schmalen Sitz nehmen die Flugzeug-Insassen halbstehend Platz. Deshalb kann der Abstand zwischen den Sitzreihen auf 58,42 Zentimeter verkürzt werden - statt der bisher üblichen 84 Zentimeter. Auf dem "SkyRider" nehme man eine Sitzposition ein "wie auf einem Motorroller", beschreibt der Produzent auf seiner Website. Die Sitzfläche hat in der Mitte einen sattelartigen Höcker, ist schräg nach vorn geneigt und recht kurz, sodass sich der Winkel der Knie beim Sitzen verändert.

Sechs Stunden "bequem" fliegen

Damit eröffnet sich für die Fluglinien die Möglichkeit, noch mehr Passagiere als bisher in der Kabine unterzubringen. Wie der Hersteller verspricht, soll die Position bei Flügen bis zu sechs Stunden Dauer "bequem" sein. Avioninteriors-Direktor Dominique Menoud bestätigte im Interview mit USA Today, es gebe bereits mehrere Interessenten. Bevor die Sitz- bzw. Stehgelegenheit tatsächlich in einem Flugzeug eingebaut wird, müssen allerdings noch die Sicherheitsbehörden ihr "Okay" geben.

Bereits im Sommer 2009 hatte Ryanair-Chef Michael O'Leary für Aufregung gesorgt, als er davon sprach, in den Flugzeugen seiner Airline einen Stehbereich zu schaffen.