Wien

Neue Strategie! Polizei will Klima-Kleber picken lassen

Die Polizei setzt im Umgang mit Klima-Klebern auf eine neue Lösung. Falls eine Verkehrsumleitung möglich ist, will man die Aktivisten picken lassen.

David Huemer
Sollte eine Verkehrsumleitung möglich sein, will die Polizei Klima-Kleber künftig picken lassen.
Sollte eine Verkehrsumleitung möglich sein, will die Polizei Klima-Kleber künftig picken lassen.
Letzte Generation Österreich

Bereits am Dienstag starteten Mitglieder der "Letzten Generation" ihre dritte große Protestwelle. Drei Wochen lang wollen die Aktivisten den Verkehr in Wien völlig lahmlegen und planen beinahe tägliche Klebe-Aktionen an wichtigen Verkehrspunkten in der Bundeshauptstadt. 

Die Aktionen der Klima-Kleber halten auch die Wiener Polizei gehörig auf Trab. Wie Polizeipräsident Gerhard Pürstl gegenüber dem "ORF" erklärt, werden die Beamten auch weiterhin einschreiten, wenn das öffentliche Wohl durch Klebe-Aktionen gefährdet wird. Dennoch soll die Veranstaltungsfreiheit gewährleistet werden. 

Aus diesem Grund will die Polizei die Klima-Aktivisten künftig längere Zeit kleben lassen. "Die Irritation ist dann meist recht groß", wird Pürstl zitiert. Auf diese Strategie will man allerdings nur bauen, wenn die Exekutive eine Staubildung durch Umleitungsmöglichkeiten verhindern kann. Es sei das Recht eines jeden Bürgers, von A nach B zu kommen, stellt der Wiener Polizei-Präsident klar. 

Laut Pürstl sei die Versammlungsfreiheit auch dann zu schützen, wenn die Veranstalter auf die ordnungsgemäße Anmeldung einer Protestaktion bei der Behörde verzichten würden. Diese Veranstaltungen würden allerdings schneller aufgelöst werden, da die Polizei im Vorfeld keine verkehrsumleitenden Maßnahmen setzen kann. 

"Letzte Generation" verursacht 550.000 Euro Einsatzkosten

Durch die Proteste der "Letzten Generation" wird auch der Steuerzahler kräftig zur Kasse gebeten. Alleine heuer verursachten die Klima-Kleber Einsatzkosten in Höhe von 550.000 Euro. Insgesamt führten die Aktionen von Klima-Aktivisten in diesem Jahr bereits zu Kosten in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro. Diese hohe Summe setzt sich unter anderem durch die mehrtägigen Proteste um den Wiener Gasgipfel und die Gruppe Extinction Rebellion zusammen.

    Ein Autofahrer zerrte einen Aktivisten von der Straße.
    Ein Autofahrer zerrte einen Aktivisten von der Straße.
    "Heute"
    ;