Auch unsere Post weigert sich

Dank Trump-Chaos: Paketversand in die USA bricht ein

Neue US-Zölle lassen den internationalen Paketversand in die USA drastisch einbrechen. Der Weltpostverein sucht nach einer Lösung.
Newsdesk Heute
07.09.2025, 08:41
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Wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten neuen Zölle ist der Versand von Briefen und Paketen in die USA laut UN um mehr als 80 Prozent eingebrochen.

Insgesamt 88 Postdienstleister aus aller Welt haben den Versand in die Vereinigten Staaten seit dem Aus für eine Ausnahmeregelung für kleine Pakete Ende August ganz oder teilweise eingestellt, teilte der Weltpostverein (WPV) am Samstag mit.

Die UN-Sonderorganisation arbeitet nach eigenen Angaben an einer technischen Lösung für das Problem.

De-minimis-Regel gestrichen

Am 29. August, dem Tag, an dem die neuen Regeln in Kraft traten, ist die Zahl der Sendungen in die USA im Vergleich zur Vorwoche um 81 Prozent zurückgegangen, erklärte der WPV. Es werde jetzt an einer "neuen technischen Lösung" gearbeitet, damit die "Wiederaufnahme der Postdienstleistungen in die Vereinigten Staaten" möglich wird.

Die USA haben mit Stichtag 29. August die bisher gültigen Zollausnahmen für Pakete aus aller Welt mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 700 Euro) gestrichen.

Mit dem Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel wird für viele Pakete jetzt der gleiche Zoll fällig wie für andere Einfuhren aus dem jeweiligen Ursprungsland – zum Beispiel 15 Prozent für Sendungen aus der EU.

Die neuen Regeln haben in vielen Ländern für Verunsicherung und Einschränkungen gesorgt, auch in Österreich und Deutschland.

Die Deutsche Post und DHL haben den Warenversand aus Deutschland in die USA wegen Unklarheiten bei den neuen Regeln schon vor dem 29. August und dem Ende der Zollbefreiung für kleine Pakete eingeschränkt. Für manche Privatsendungen gibt es aber weiterhin Ausnahmen. Gleiches gilt, wie berichtet, für die österreichische Post.

"Wesentliche Fragen" ungeklärt

Insgesamt haben 88 Postdienstleister aus aller Welt dem Weltpostverein gemeldet, dass sie den Versand in die Vereinigten Staaten einschränken oder aussetzen, "bis eine Lösung umgesetzt ist", wie es in der Erklärung des WPV heißt.

Die Unternehmen stammen laut Angaben aus 78 UN-Mitgliedsstaaten, darunter neben Deutschland auch Großbritannien, Frankreich, Italien, Indien und Japan, sowie aus neun weiteren Gebieten wie Macau und den Cookinseln.

Das große Problem für Post- und Paketdienste: Laut DHL sind "wesentliche Fragen" der neuen US-Regeln noch ungeklärt, etwa "wie und von wem die Zollgebühren künftig zu erheben sind, welche zusätzlichen Daten erforderlich sind und wie die Datenübermittlung" an die US-Zollbehörde funktionieren soll.

Um das zu lösen, arbeitet der WPV nach eigenen Angaben an einer technischen Lösung, die er in seine Zollabfertigungsplattform einbauen will. Damit sollen die Unternehmen "die fälligen Gebühren bereits im Herkunftsland der Kunden berechnen und einziehen" können. Als Übergangslösung gibt es seit Freitag auch ein Programm zur Berechnung der Zölle.

WPV-Generaldirektor Masahiko Metoki hat nach eigenen Angaben auch an US-Außenminister Marco Rubio geschrieben und ihm die Probleme geschildert.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.09.2025, 10:49, 07.09.2025, 08:41
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