Die Österreichische Post ist zu neuen Einschränkungen gezwungen: Ab dem 26. August werden bis auf Weiteres keine Sendungen mit Wareninhalt für die USA (inklusive Puerto Rico) mehr angenommen, informiert das Unternehmen Donnerstagfrüh. Der letzte Tag für die Aufgabe ist somit Montag, der 25. August.
Grund dafür sind Änderungen der Zollbestimmungen durch den chaotischen Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump.
Die Regelung, dass Waren mit einem Wert unter 800 US-Dollar zoll- und steuerfrei in die USA importiert werden dürfen, wurde abgeschafft. Damit wurden die Prozesse der postalischen Verzollung geändert – ohne eine klare Neuregelung!
"Es liegen derzeit noch keine ausreichenden Informationen über die zukünftig notwendigen Zollabfertigungsverfahren vor. Diese Verschärfung stellt sämtliche Postgesellschaften weltweit beim Warenversand in die USA vor große Herausforderungen", schreibt die Post. Es geht immerhin um ein Paketvolumen von 66.000 Stück jährlich, die unsere Alpenrepublik in Richtung der US of A verlassen.
Ausgenommen von dieser Regelung sind demnach nur Geschenksendungen von Privatpersonen mit einem Wert von unter 100 US-Dollar, die auch entsprechend als "Geschenk" gekennzeichnet sind.
Diese Sendungen nimmt die Österreichische Post weiter zum Versand in die USA an. Auch Dokumentensendungen sind von diesen Regelungen nicht betroffen und können wie gewohnt über die Österreichische Post in die USA versendet werden.
Als derzeit einzige Möglichkeit können Kunden andere Warensendungen weiterhin mit dem Produkt "Post Express International" in die USA versenden. Diese Sendungen würden einer anderen Abfertigungsart unterliegen, heißt es.
"Ich kann 98 Prozent meiner Kunden nicht mehr beliefern. Ich bin am Boden zerstört", reagiert "Alpenhexe" Rebekka Abarca via Tiktok auf die Post-Mitteilung.
Ihre Schmuckmanufaktur "Bekkathyst", die sie vor 12 Jahren in den USA gegründet hatte und nun aus dem Salzkammergut führt, steht damit vor dem Ruin. Zahlreiche Bestellungen mit Sonderanfertigungen seien davon betroffen, könnten nun nicht abgeschlossen werden.
"Das ist unser gesamtes Einkommen. Mein Shop ist für mich und meinen Mann ein Vollzeitjob. So kommen wir für unsere Tochter auf, bezahlen unsere Miete. Ich weiß nicht, was ich tun soll...", schildert die US-Österreicherin den Tränen nahe.
Die noch offene Möglichkeit der Express-Zustellung ist für sie keine Option: "Das kostet 60 bis 70 Euro pro Paket" und übersteige somit den durchschnittlichen Warenwert deutlich.
Mit zittriger Stimme schließt Rebekka: "Ich bin total wütend und frustriert. Alles was damit erreicht wird, ist kleinen Unternehmen zu schaden. Konzerne haben ganz andere Möglichkeiten, das zu umgehen."