Die GANZE Liste

Aufgedeckt - so teuer wurden Lebensmittel wirklich

Während die Inflation in vielen EU-Ländern längst auf unter zwei Prozent gesunken ist, legte sie bei uns weiter zu. Mit ausschlaggebend: Lebensmittel.
Team Wirtschaft
20.08.2025, 20:16
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Zypern: 0,1 Prozent. Frankreich: 0,9 Prozent. Irland: 1,6 Prozent. Italien: 1,7 Prozent. Deutschland: 1,8 Prozent. Euroraum: 2,0 Prozent. EU gesamt: 2,4 Prozent. Während Österreich weiterhin mit einer horrenden Inflation von 3,6 Prozent bzw. nach EU-Formel sogar 3,7 Prozent zu kämpfen hat, haben andere Mitgliedsländer im Juli längst den von der EZB angestrebten Inflations-Zielwert von 2,0 Prozent erreicht oder sogar klar unterschritten.

Strom, Gastro, Lebensmittel als Preistreiber

Hauptursache für die unerfreuliche Entwicklung in Österreich sind die massiven Preissteigerungen bei Strom, in Gastro und Hotellerie sowie bei Lebensmitteln, Getränken und Tabak. Das zeigen die aktuellen Juli-Inflationsdaten von Statistik Austria.

Tatsächlich haben sich Lebensmittel insgesamt im Jahresabstand um +4,4 Prozent verteuert – ein Plus deutlich über der allgemeinen Inflationsrate von 3,6 Prozent. Bei alkoholfreien Getränken wurden sogar +11,6 Prozent draufgeschlagen. Bei Genussmitteln wie Tabak waren es +5,5 Prozent, bei Alkohol hingegen unterdurchschnittliche +1,2 Prozent.

+6,6 Prozent mehr fürs Frühstückssemmerl

Brot und Getreideerzeugnisse: Hier müssen Konsumenten derzeit unterm Strich um +2,6 Prozent mehr hinblättern als noch im Juli 2024. Ausreißer nach oben gibt es in dieser Ausgabengruppe bei Schokokeksen (+14,0 Prozent) und Semmeln (+6,6 Prozent), wobei Weizenmehl sogar um –1,2 Prozent günstiger wurde.

Rind und Kalb zunehmend unleistbar

Fleisch und Fleischwaren: Die gehen richtig ins Geld! Verglichen mit Vorjahr sind die Preise im Schnitt um +6,4 Prozent gestiegen. Der Hammer – Rind- und Kalbfleisch haben sich um +20 Prozent verteuert, bei Geflügel kamen +8,0 Prozent, bei Schwein +3,1 Prozent dazu. Andere Fleischzubereitungen verteuerten sich um +13,5 Prozent, wofür in erster Linie Faschiertes (+19,0 Prozent!) verantwortlich zeichnet.

Fisch: Der ist gesünder – und wurde insgesamt sogar günstiger, nämlich um –0,7 Prozent. Einzig Räucherlachs (+3,6 Prozent) und Fischstäbchen (+0,4 Prozent) legten zu.

Bis zu +15,4 Prozent Plus bei Milch

Milch, Käse, Eier: Hinter diese Ausgabengruppe steht ein dickes Plus von +7,1 Prozent. Frischmilch etwa wurde um +9,7 Prozent, Haltbarmilch um +15,4 Prozent teurer. Für Sauerrahm will der Handel sogar um +20,9 Prozent, für Camembert um +16,1 Prozent, für Speisetopfen um +13,7 Prozent, für Eier um 4,6 Prozent mehr.

Butter massiv teurer, Olivenöl deutlich günstiger

Öle und Fette: Der Aufschlag – mit +0,7 Prozent gar nicht mal so fett. Ausschlaggebend dafür sind Olivenöl und andere pflanzliche Öle, die verglichen mit Vorjahr um -13,9 Prozent bzw. -5,0 Prozent günstiger wurden. Weniger erfreulich sieht’s bei Butter (+10,6 Prozent) und Margarine (+7,8 Prozent) aus.

Schmerzhafte Aufschläge bei Äpfel und Birnen

Obst: Unterm Strich stehen +4,0 Prozent. Die größten Ausreißer nach oben sind Birnen (+27,0 Prozent), Rosinen (+25,2 Prozent), Äpfel (+18,7 Prozent), Zucker- und Honigmelonen (-17,4 Prozent). Zitronen haben sich um +11,2 Prozent, Orangen um +10,4 Prozent, Erdnüsse (geröstet, gesalzen) um +8,8 Prozent verteuert. Am anderen Ende der Skala findet man Erdbeeren (-22,0 Prozent), und Pfirsiche bzw. Nektarinen (-7,1 Prozent).

Gute Nachricht für Veganer & Vegetarier

Gemüse: Das Gesamtplus in diesem Segment liegt bei +2,0 Prozent – mit Ausreißern nach unten und oben. Champignon-Fans etwa müssen an der Supermarktkasse mit +7,4 Prozent, bei Tiefkühlspinat mit +5,8 Prozent, bei Kartoffelchips (ja, auch die zählt Statistik Austria zum Gemüse) mit +6,9 Prozent rechnen – während Kartoffel selbst um -1,7 Prozent günstiger wurden.

Bitteres Plus von bis zu +21,7 Prozent für Naschkatzen

Zucker, Marmelade, Honig, Schoko, Süßwaren: +6,0 Prozent im Jahresabstand. Die für Naschkatzen schmerzhafteste Entwicklung in dieser Gruppe – das horrende Plus bei Kakao hat die Preise für Vollmilchschoko um +21,7 Prozent und jene für Pralinen um +14,3 Prozent in die Höhe schnalzen lassen. Selbst für Kaugummi werden um +5,5 Prozent mehr verlangt als noch im Juli vor einem Jahr. Günstiger wurden hingegen etwa Bienenhonig (-0,7 Prozent), Speiseeis (-2,9 Prozent) und Kristallzucker (-3,1 Prozent).

Diverse Nahrungsmittel: +2,9 Prozent. In diese Gruppe fallen unter anderem Vollsalz (+7,8 Prozent), Gewürzpaprika (+11,0 Prozent), Mayonnaise (+4,1 Prozent), Suppenpulver (+4,4 Prozent) und Baby-Milchnahrung (+0,3 Prozent).

Bohnenkaffee mit +32,7 Prozent trauriger Spitzenreiter

Alkoholfreie Getränke: +11,6 Prozent. Hammer – diverse Kaffeezubereitungen haben sich um +22,9 Prozent verteuert. Spitzenreiter ist Bohnenkaffee mit +32,7 Prozent, gefolgt von Kapselkaffee (+12,9 Prozent). Bei Kakao- und Schokopulver sind es +20,9 Prozent, bei Orangensaft +15,8 Prozent, bei Apfelsaft +12,9 Prozent. Auch bei Mineral- und Quellwasser wurden +2,2 Prozent draufgeschlagen.

Tschick wurde um +5,4 Prozent teurer

Alkoholische Getränke: Unterm Strich +1,2 Prozent. Spirituosen wie Rum und Wodka wurden im Schnitt um +2,9 Prozent teurer. Für Wein und Sekt muss man +1,0 Prozent, für Bier bis zu +5,8 Prozent (Dosenbier) berappen. Radler wurde dagegen um -1,0 Prozent billiger.

Tabakprodukte: Auch Raucher müssen mittlerweile – vor allem bedingt durch die kräftigen Steuererhöhungen – für ihr Laster im Schnitt um +5,5 Prozent mehr zahlen als im Juli 2024. Konkret haben sich Zigaretten um +5,4 Prozent verteuert, bei klassischem Tabak waren es sogar +6,3 Prozent.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } Akt. 20.08.2025, 20:17, 20.08.2025, 20:16
Jetzt E-Paper lesen