"Leute fühlen sich veräppelt"

Lebensmittel unleistbar – SPÖ will in Preise eingreifen

In Österreich schießen die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe. "Das kann nicht sein", sagt Max Köllner (SPÖ) und fordert staatliche Preiseingriffe.
Nicolas Kubrak
11.08.2025, 06:00
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Der Preis-Wahnsinn geht ungebremst weiter! Laut Schnellschätzung der Statistik Austria für den Juli ist die Inflation auf 3,5 % angestiegen – der höchste Wert seit April 2024! Damit liegt Österreich um 1,5 Prozentpunkte über dem Inflationswert im Euroraum.

Lebensmittel um bis zu 30 % teurer

Als großer Inflationstreiber gelten weiterhin die Lebensmittel. Das bestätigt auch der aktuelle "Heute"-Preischeck: Seit Anfang Jänner sind die Kosten unterm Strich um 3,4 Prozent gestiegen – sieht auf den ersten Blick bewältigbar aus. Geht man aber mehr ins Detail, sieht man, dass zum Beispiel Gemüse um zwölf bis sogar 26 Prozent teurer geworden ist. Auch die Preise für Getränke zogen massiv an.

Minister will in Lebensmittelpreise eingreifen

"Die Inflation bereitet mir große Sorgen. Der Abstand zur Eurozone ist wieder auf 1,5 Prozentpunkte gestiegen. Das ist ein massives Problem und die Politik muss dagegen etwas tun", kommentierte Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten". Die Preise dürften nicht in diesem Ausmaß steigen, "sonst müssen wir überlegen, wie wir eingreifen", betonte er.

Köllner (SPÖ): "Die Leute fühlen sich veräppelt"

Ähnlich sieht es SPÖ-Nationalratsabgeordneter und Sicherheitssprecher Maximilian Köllner. Im "Heute"-Interview spricht er sich ebenfalls für Eingriffe bei Lebensmittelpreisen aus. "Güter des täglichen Bedarfs sind nicht mehr leistbar. Wir haben von der Vorgängerregierung ein massives Schuldenpaket übernommen, daher können wir die Bevölkerung nicht mehr direkt unterstützen. Wir müssen also in den Markt eingreifen, so wie wir es bereits mit dem Mietstopp machen und künftig auch im Energiebereich machen werden."

VIDEO: Das Interview mit Maximilian Köllner in voller Länge (Lebensmittel ab 10:47)

Köllner fordert Maßnahmen wie Transparenz und die Bekämpfung der "Shrinkflation", also das bewusste Abfüllen einer geringeren Menge, um die Inflation zu verbergen. "Die Leute fühlen sich veräppelt, wenn man zwar den gleichen Preis hat, in der Verpackung aber weniger drinnen ist. Das kann es nicht sein und das wollen wir nicht länger bieten lassen."

Deutsche zahlen 20-30 % weniger

Der SPÖ-Mann kritisiert dabei auch den "Österreich-Aufschlag" bei gewissen Markenprodukten: "Wir zahlen in Österreich für dasselbe Produkt oft 20-30% mehr als in Deutschland. Wir sind aber keine Konsumenten zweiter Klasse. Daher müssen wir auf EU-Ebene Druck machen, dass dieser Aufschlag wegkommt. Wir wollen keine billigen Ausreden, sondern billigere Lebensmittel", fordert er.

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