Sie haben schon Tradition: die Sommergespräche im ORF. Jedes Jahr bittet der Sender die Chefinnen und Chefs der im Parlament vertretenen Parteien zum großen Interview. Sowohl die Moderatoren als auch die Schauplätze ändern sich fast jedes Jahr. Auch heuer ist wieder einiges neu.
Um 21 Uhr startet am Montagabend das erste der heurigen fünf Sommergespräche auf ORF 2. Jeden Montag bis 8. September stehen dann die Parteichefs in einem rund einstündigen Interview Rede und Antwort.
Als Gastgeber ist die Wahl dieses Mal auf Klaus Webhofer gefallen. Der ORF-Innenpolitikchef und Ö1-Interviewer ("Im Journal zu Gast") feiert sein Debüt als Gastgeber des sommerlichen Polit-Gesprächsreigens. Der Schauplatz feiert ein Comeback. Nachdem 2023 ein "Verhörkammerl" im Parlament herhalten musste, wagte man sich im Vorjahr outdoor an den Traunsee. Heuer finden die Talks wieder am ORF-Mediencampus, genauer gesagt auf der Terrasse der Info-Sendung "Studio 2", statt. Bei Schlechtwetter weicht man einfach ins Studio-Innere aus.
Wie schon zuletzt will der ORF auch heuer das letzte Tageslicht nützen. Die Sendungen werden als rund eineinhalb Stunden vor dem Ausstrahlungstermin aufgezeichnet. Gezeigt würden sie dann ungeschnitten "Live on Tape", versichert der Sender.
Bestandteil der Sendung: ein Stimmungsbild zur Entwicklung Österreichs seit der Nationalratswahl. Durchgeführt hat diese Umfrage das Meinungsforschungsinstitut "Foresight" (früher "Sora"), das zuletzt wegen eines Auftrags über 60.000 Euro Steuergeld von SPÖ-Chef Andreas Babler für eine Migrantenstudie in die Schlagzeilen geraten war. Thema der Umfrage mit 1.019 Befragten war aber auch die Performance der Parteichefinnen und -chefs in ihren neuen Rollen.
Ebenso ein Quotenbringer wie die Sommergespräche sind die nachfolgenden Analysen von Peter Filzmaier in der ZiB 2 um 22 Uhr. Er wird die Talks jeweils gemeinsam mit einer Printjournalistin sezieren. Den Anfang macht heute Christina Traar von der "Kleinen Zeitung".
In ORF III gibt es dann ab 22.30 Uhr noch die "Sommer(nach)gespräche" mit Gastgeberin Lou Lorenz-Dittlbacher und einer Diskussionsrunde mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien.
Nach dem Auftakt mit Leonore Gewessler am Montagabend folgt nächste Woche Neos-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Vizekanzler und SPÖ-Obmann Andreas Babler ist dann am 25. August zu Gast bei Klaus Webhofer. Neu: Zum ersten Mal ist nicht mehr der Kanzler der letzte Gast. Der Grund: Die ÖVP ist bei der Wahl nur Zweite geworden. Daher ist Parteichef Christian Stocker schon am 1. September an der Reihe. Auch für ihn ist es eine Premiere.
Den Abschluss macht dann am 8. September FPÖ-Obmann Herbert Kickl als Chef der stimmenstärksten Partei bei der vergangenen Nationalratswahl. Er ist traditionell der Quoten-Kaiser. Sein zusätzlicher Vorteil diesmal: Zum Ausstrahlungstermin läuft in Ostösterreich schon seit einer Woche wieder die Schule.