Inflation bei 3,3 Prozent

Kaffee, Fleisch – Preise in Österreich explodieren

Die Inflation in Österreich ist auf 3,3 Prozent angestiegen. Die Preise für Treibstoff und Lebensmittel stiegen zuletzt drastisch an.
Newsdesk Heute
17.07.2025, 09:36
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Die Inflation in Österreich ist mit 3,3 Prozent auf den Höchststand seit Mai 2024 geklettert – im Vormonat lag sie noch bei 2,9 Prozent. Während bisher Energie als großer Preistreiber galt, kommen nun auch steigende Preise bei Treibstoff und Lebensmittel hinzu. "Annähernd konstant hoch blieben die Preissteigerungen bei Strom und bei Restaurants, den beiden größten Preistreibern im Jahresvergleich", erklärt Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria am Donnerstag.

Die Teuerung im Bereich Wohnen, Wasser und Energie ist im Juni 2025 erneut zum wichtigsten Motor der Inflation geworden – und fiel etwas stärker aus als im Vormonat. Im Jahresvergleich stiegen die Preise in diesem Bereich durchschnittlich um 5,2 Prozent (Einfluss auf die Gesamtinflation: +1,06 Prozentpunkte), nach 5,0 Prozent im Mai.

Haushaltsenergie als Hauptgrund

Der Hauptgrund bleibt die Entwicklung bei der Haushaltsenergie, die sich im Juni um 9,6 Prozent verteuerte (Mai: +8,9 Prozent). Besonders auffällig: Heizöl verbilligte sich zwar weiterhin, jedoch deutlich langsamer als noch im Mai (−9,3Prozent nach −13,1Prozent), was den Teuerungseffekt dämpfte.

Bei festen Brennstoffen – etwa Holzpellets oder Briketts – fiel der Preisrückgang mit −4,4Prozent ebenfalls schwächer aus als im Vormonat (−7,8Prozent).

Strom als massiver Preistreiber

Ein massiver Preistreiber bleibt Strom: Im Jahresvergleich lag der Anstieg im Juni bei +35,7 Prozent, kaum weniger als im Mai (+36,2Prozent). Grund dafür sind vor allem politische Maßnahmen: Seit Jahresbeginn greifen keine preisdämpfenden Maßnahmen wie Strompreisbremse, Netzkostenzuschuss oder Zuschläge für Mehrpersonenhaushalte mehr. Gleichzeitig wurden Netzentgelte sowie die Elektrizitätsabgabe erhöht und Förderbeiträge für Erneuerbare wieder eingeführt.

Gas hingegen wirkt weiterhin inflationsdämpfend (−9,1Prozent), Fernwärme blieb stabil (−0,2Prozent). Auch die Mieten legten mit +3,9 Prozent weiter zu – wenn auch etwas moderater als im Mai (+4,1Prozent). Die Wohnungsinstandhaltung verteuerte sich leicht um 2,8Prozent (Mai: +2,7Prozent).

Restaurants erhöhen Preise

Die Teuerung in der Gastronomie sowie bei Lebensmitteln und Getränken hat im Juni 2025 erneut kräftig zur Inflation beigetragen – teils sogar stärker als im Vormonat.

Restaurants und Hotels erhöhten ihre Preise im Schnitt um 5,5Prozent (Einfluss auf die Inflation: +0,74Prozentpunkte). Damit lagen die Preissteigerungen nur minimal unter dem Mai-Wert von 5,6Prozent. Bewirtungsdienstleistungen wie Restaurantbesuche verteuerten sich im Jahresvergleich um 5,6Prozent (Mai: 5,8Prozent), während bei Beherbergungen der Preisauftrieb sogar spürbar anzog – von +3,9Prozent im Mai auf +5,5Prozent im Juni.

Preisanstieg bei Lebensmitteln um 4,7 Prozent im Schnitt

Im Juni 2025 haben Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke die Geldbörsen der Österreicher stärker belastet als noch im Vormonat. Insgesamt stiegen die Preise in diesem Bereich um 4,7 Prozent – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Mai, als die Teuerung noch bei +3,5 Prozent lag.

Hauptverantwortlich dafür ist der Preisschub bei Lebensmitteln, die sich im Jahresvergleich um 3,8 Prozent verteuerten (Mai: +2,4Prozent). Besonders Fleisch sorgte für einen kräftigen Preissprung: Im Juni stiegen die Preise um 4,8Prozent, nachdem sie im Mai nur um 2,2% zugelegt hatten.

Auch andere Produkte des täglichen Bedarfs wurden spürbar teurer:

  • Milch, Käse und Eier: +5,2 Prozent (Mai: +4,0 Prozent)
  • Obst: +5,5 Prozent (Mai: +4,6 Prozent)
  • Brot und Getreideprodukte: +2,2 Prozent (Mai: +1,7 Prozent)
  • Öle und Fette: +1,5 Prozent (Mai: +0,8 Prozent)
  • Gemüse: +2,6 Prozent (Mai: +0,7 Prozent)

Kaffeepreise explodieren

Im Bereich der alkoholfreien Getränke blieb der Preisauftrieb mit +12,0 Prozent im Vergleich zum Mai unverändert hoch. Dabei sticht vor allem ein Produkt hervor: Kaffee. Die Preise zogen erneut kräftig an – um +26,8 Prozent im Juni, nach +22,3 Prozent im Mai. Damit bleibt der morgendliche Koffeinkick ein teures Vergnügen.

Deutlich moderater entwickelte sich hingegen der Preis für Limonaden: Nach einem Plus von 5,1Prozent im Mai blieb der Preis im Juni nahezu unverändert bei +0,1Prozent.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.07.2025, 17:12, 17.07.2025, 09:36