Ein Drittel unzufrieden

"Umständlich und zeitaufwändig" – Kritik an Pfandsystem

Seit über einem halben Jahr fällt für Aludosen und PET-Flaschen ein Pfand von 25 Cent an. Die Meinung in der Bevölkerung ist gespalten.
Newsdesk Heute
17.07.2025, 12:07
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Um die Sammelquote zu steigern und die EU-Vorgabe von 90 Prozent zu erreichen, hat Österreich seit dem 1. Jänner das neue Pfandsystem eingeführt. Somit ist man das 18. EU-Land, welches sich für ein Pfandsystem entschieden hat.

Mittlerweile wurden von rund 880 Millionen Pfandgebinde 357 Millionen zurückgebracht. Pro Tag werden bis zu neun Millionen Pfandgebinde retourniert. Auffällig ist auch, dass mehr Aludosen (52 Prozent) als Plastikflaschen (48 Prozent) zurückgegeben wurden.

Recycling Pfand Österreich ortet Erfolg

Am Mittwoch zog Recycling Pfand Österreich eine Bilanz über das erste Halbjahr. Diese sieht laut den Geschäftsführern von Recycling Pfand Österreich, Monika Fiala und Simon Parth, "positiv" aus. Bis Ende des Jahres könne man eine Sammelquote von 80 Prozent erreichen. Dieses selbst ausgerufene Ziel soll dann bis 2027 auf die EU-Vorgabe von 90 Prozent erhöht werden.

Auch die Befürwortung in der Bevölkerung soll hoch sein. Laut einer von Recycling Pfand Österreich in Auftrag gegebenen Umfrage würden sich fast drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher für das neue Pfandsystem aussprechen.

Andere Studie, anderes Ergebnis

Wie der "ORF" berichtet , haben auch Studierende des IMC Krems im Rahmen einer Lehrveranstaltung eine Studie zu derselben Thematik erstellt. Auch hier empfand die Mehrheit der Befragten die Maßnahme als "umweltfreundlich" und "sinnvoll". Trotzdem bezeichneten 61 Prozent das Einwegpfand als gewöhnungsbedürftig.

Ein Drittel der Befragten zeigten sich gar unzufrieden. Sie bezeichneten die Rückgabe als umständlich und zeitaufwändig. Vor allem technische Probleme bei den Rückgabeautomaten seien ein Faktor für den Frust in der Bevölkerung.

FPÖ-Petition gegen Pfand

Zu dem unzufriedenen Drittel zählt offenbar auch die FPÖ. Die Partei hat nun die Petition "Flaschenpfand STOPPEN" ins Leben gerufen. Darin wird die Abschaffung des Pfands verlangt. FPÖ-Umweltsprecher Thomas Spalt bezeichnete die Maßnahme als "unpraktikabel".

Konkret kritisieren die Freiheitlichen, die langen "Warteschlangen an den Rückgabeautomaten, nicht funktionierende Automaten oder auch die Lagerung in der eigenen Wohnung". Die Gebinde könnten nicht mehr platzsparend gelagert werden, da man sie nicht mehr zusammendrücken darf. Zudem komme im Sommer die Hygiene hinzu. Nach ein paar Tagen würde es anfangen, "zu riechen", so Spalt.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.07.2025, 14:04, 17.07.2025, 12:07
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