Es ist ein schwerwiegender Vorwurf, mit dem ein Oberst der Schweizer Armee konfrontiert wurde – weswegen er nun auch suspendiert wurde.
Der Eidgenosse – Mitarbeiter bei der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OSZE) in Wien – soll Informationen an Russland weitergegeben haben. Das berichtet die "Kronen Zeitung". Der General war demnach erst ein halbes Jahr im Einsatz, ehe er zurückbeordert wurde.
Stein des Anstoßes war ein Dokument, das er widerrechtlich an die russische Delegation übergeben haben soll. Zwar wäre besagtes Papier wenige Stunden später ohnehin an sämtliche Mitgliedsstaaten verteilt worden, doch trotzdem wäre das ein klarer Verstoß.
In der Schweiz läuft deshalb aktuell eine vorläufige Beweisaufnahme, so die "Krone". Sollten weitere Nachforschungen den Verdacht erhärten oder weitere Vorwürfe zutage fördern, könnte ein militärisches Strafverfahren folgen (es gilt die Unschuldsvermutung). Bis dahin bleibt der Oberst suspendiert.
Wien, als Hauptstadt eines neutralen Staats zwischen Ost und West, gilt schon seit Beginn des Kalten Krieges als globale Drehscheibe für Spione und Co. Immerhin sitzen hier auch viele internationale Organisationen. Erst vergangenes Jahr wurden enttarnte Agenten Russlands des Landes verwiesen.