Der wöchentliche Einkauf soll in Zukunft deutlich günstiger ausfallen – das ist zumindest die Ansicht von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ), der die Lebensmittelpreise nach unten drücken möchte.
Dabei schreckt der SPÖ-Politiker auch nicht davor zurück, in den Markt einzugreifen, um die Inflation zu senken. Welche Maßnahmen sich Marterbauer aber konkret vorstellt, ist noch unklar.
Eine Änderung soll es aber geben, das versicherte Marterbauer am Dienstag und legte in einem Beitrag auf Instagram nach: "In Österreich lag die Inflationsrate zuletzt bei 3,5 Prozent. In anderen Ländern fällt die Teuerung deutlich geringer aus. Dass wir schlechter als der EU-Durchschnitt abschneiden, ist ein massives Problem, und die Politik muss dagegen etwas tun. Eine Möglichkeit sind Preiseingriffe. Bei Mieten und Energie hat die Regierung schon in die Preise eingegriffen", so der Finanzminister.
"Bei Lebensmitteln ist nicht nachvollziehbar, warum Marken-Lebensmittel meistens in Deutschland deutlich weniger kosten als in Österreich", so Marterbauer. Dabei betont er, dass man in der Regierung gemeinsam Maßnahmen überlegen werde, um die Inflationsrate wieder nach unten zu drücken.
Von Seiten der Wirtschaft wird der Vorstoß von Finanzminister Marterbauer naturgemäß abgelehnt. In einer Aussendung schreibt der Handelsverband etwa, dass man sich vehement gegen die ins Spiel gebrachten staatlichen Eingriffe ausspricht.
"Staatliche Eingriffe in die Preispolitik des Lebensmittelhandels gefährden den regionalen Bezug von hochqualitativen Nahrungsmitteln für die österreichische Bevölkerung sowie 140.000 gut bezahlte Jobs. Mit der Nahversorgung sollte politisch nicht achtlos umgegangen werden“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.
Die Wirtschaftskammer Österreich stellt sich ebenfalls gegen den Finanzminister und appelliert: "Wir brauchen jetzt keine Symbolpolitik, sondern eine sachliche Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Ursachen der Inflation. Wer die Teuerung bekämpfen will, muss bei den Wurzeln ansetzen – und die liegen nicht im Supermarktregal."
Rückendeckung bekommt Marterbauer dafür vom Gewerkschaftsbund und aus den eigenen Reihen: "Die Inflation ist in Österreich immer noch höher als in fast allen Ländern des Euroraums", führte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian aus.
Das sei eine sehr beunruhigende Entwicklung, auf die man umgehend reagieren müsse. "Die vergleichsweise hohe Inflation belastet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schließlich genauso wie die Wirtschaft", so Katzian.
Einen konkreten Maßnahmenvorschlag liefert zudem die Arbeiterkammer: "Eine Preisdatenbank würde ungerechtfertigte Aufschläge sichtbar machen, und ein Preisgesetz mit Biss könnte die Preise wirkungsvoll dämpfen", so Tobias Schweitzer, Bereichsleiter Wirtschaft der Arbeiterkammer.