"Im Juli 2025 stieg die Inflation in Österreich auf 3,6 Prozent, und damit etwas stärker als in der Schnellschätzung Anfang August erwartet. Zu diesem stärksten Plus seit April 2024 haben vor allem die Preise für Bekleidungsartikel sowie für Gas und Heizöl beigetragen, die deutlich weniger preisdämpfend wirkten als zuletzt", erläutert Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria, die Lage.
Deutlich teurer wurden auch Nahrungsmittel und Verwaltungsgebühren. Zu den stärksten Preistreibern zählten demnach weiterhin Gastronomie sowie Energie, insbesondere Strom.
Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 5,7 Prozent und blieben der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Zu diesem Anstieg trug überwiegend die Haushaltsenergie bei, deren Preise mit +11,1 Prozent kräftiger zulegten als im Juni (+9,6 %). Ausschlaggebend dafür waren Gaspreise, die um 3,2 Prozent reduziert wurden, merklich weniger stark als im Juni (−9,1 %). Auch Heizöl verbilligte sich (−4,6 %).
Der Preisauftrieb bei Strom blieb mit +35,3 Prozent hingegen ähnlich stark wie im Juni. Seit Jahresbeginn sind die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss für Haushalte mit mehr als drei Personen nicht mehr preisdämpfend wirksam, die Netzentgelte und die Elektrizitätsabgabe wurden erhöht und die Erneuerbaren- Förderpauschale und der Erneuerbaren-Förderbeitrag wieder eingeführt.
Annähernd konstant verbilligten sich die festen Brennstoffe und die Fernwärmepreise blieben fast preisstabil. Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 4,2 Prozent, stärker als im Juni (+3,9 %). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete ebenfalls mehr (+3,0 %).
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Juli im Jahresabstand um 5,1 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 3,1 Prozent.
Bei ihren Ausführungen verweist die Statistik Austria allerdings auch auf einige Preisdämpfer. Superbenzin etwa sei um 5,6 Prozentpunkte preiswerter als vor einem Jahr. Noch deutlich stärker fällt dieser Umstand für Mobiltelefonie (-13,2 %) und bei E-Bikes (-14,6 &) aus.