Über Jahre zählte er zu den schillerndsten Unternehmern Wiens – nun ist der Druck zu groß geworden: Immobilienunternehmer und Filmproduzent Klemens Hallmann hat am Dienstag beim Handelsgericht Wien Privatinsolvenz beantragt. Anders als im Fall René Benko geht er dabei in die Offensive und kommuniziert den Schritt selbst.
Wie aus einer Aussendung hervorgeht, strebt Hallmann, der mit der deutschen Schauspielerin Barbara Meier verheiratet ist, ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung an. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Wichtig: Die Hallmann Holding, die erst kürzlich die Mehrheit am insolventen Bauträger Süba verkauft hat, ist von der Privatinsolvenz nicht betroffen. Das nun beantragte Schuldenregulierungsverfahren läuft unabhängig von seiner Firmeninsolvenz.
Noch müssen Hallmanns Vermögensverhältnisse durch die Insolvenzverwaltung geprüft werden. Laut Kreditschutzverband AKV hat er sein Vermögen mit 5,865 Millionen Euro angegeben. Zu den Aktiva zählen mehrere Liegenschaften sowie Unternehmensbeteiligungen. Insgesamt sind 102 Gläubiger mit Forderungen von rund 95 Millionen Euro betroffen – davon rund 75 Millionen Euro an Eventualverbindlichkeiten in Form von Bürgschaften.
Als Grund nennt Hallmann das derzeit "außergewöhnlich herausfordernde und toxische" Marktumfeld. Die angespannte Lage auf den Kapital- und Immobilienmärkten sowie strukturelle Veränderungen im Finanzierungsumfeld hätten zu massiven Belastungen geführt. Deshalb plane er, bestehende Vermögenswerte geordnet zu veräußern, um die zugesagte Sanierungsquote zu erfüllen.
Hallmann selbst betont, er wolle Transparenz zeigen und ein geordnetes Verfahren anstreben, das zu einer nachhaltigen Lösung führe.