Camembert unter der Lupe

Listerien! Jetzt wird dieser Gift-Käse zurückgerufen

In Frankreich sind nach dem Verzehr von Käse 21 Menschen erkrankt und zwei gestorben. Nun werden Listeriose-Fälle aus weiteren Ländern gemeldet.
Newsdesk Heute
19.08.2025, 13:09
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Nach einem von verseuchtem Käse verursachten Listeriose-Ausbruch in Frankreich mit zwei Toten und 21 Erkrankten gibt es vier weitere Fälle der Lebensmittelinfektion in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Norwegen.

Wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mitteilt, deuten verschiedene Untersuchungen auf pasteurisierten Kuh- und Ziegenmilchkäse aus Frankreich als Ursache auch für diese Fälle hin. Auch in Österreich gibt es jetzt einen Rückruf.

Vier Käsesorten betroffen

Die Käsesorten des Herstellers Chavegrand werden in 31 Länder weltweit exportiert. Auf dem Portal Produktwarnung.eu wird aktuell vor dem Verzehr von drei Käsesorten des französischen Herstellers gewarnt, ein Ziegenkäse und zwei Camemberts, die auch hierzulande vertrieben werden. Hinzu kommt ein Camembert der Globus Markthallen GmbH (siehe Video unten).

Folgende Käsesorten sind vom Rückruf betroffen:

Bûchette de Chèvre Vieux Porche 200 Gramm (MHD 13.08.2025 und 20.08.2025)
Camembert de caractère Vieux Porche 250 Gramm (MHD 09.08.2025, 15.08.2025, 16.08.2025, 22.08.2025, 29.08.2025)
Camembert Charles VII 250 Gramm (MHD 11.08.2025 und 25.08.2025)
Globus Camembert 45 % Fett in der Trockenmasse (MHD 11.08.2025, 02.08.2025, 26.07.2025, 18.07.2025)

Die betroffenen Chargen können auch ohne Vorlage des Kassenbons an den Verkaufsstellen zurückgegeben werden.

Bis zu zwei Monaten Inkubationszeit

Listeriose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit. Auslöser sind Listerien, die in der Natur häufig vorkommen. Bei Menschen mit intaktem Immunsystem kommt es nur selten zu einer Erkrankung mit dann grippeähnlichen Symptomen, Erbrechen oder Durchfall. Oft verläuft die Infektion unbemerkt.

Besonders Schwangere, Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten aber auf Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen achten, empfiehlt die EU-Agentur. Listeriose könne schwer verlaufen. Die Inkubationszeit könne bis zu acht Wochen betragen. Auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de wurde Schwangeren, die von den betroffenen Käsesorten gegessen haben, auch ohne Symptome empfohlen, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und sich beraten zu lassen.

Pasteurisierter Käse selten betroffen

Wie die EU-Agentur zur Krankheitsvermeidung mitteilte, kommt es nur selten zu einer Kontamination von pasteurisiertem Weichkäse, eher ist Frisch- und Weichkäse aus Rohmilch betroffen. Der Käsehersteller Chavegrand sprach von einem äußerst seltenen Vorfall und betonte, Analysen und Sicherheitsvorkehrungen seien hochgefahren worden, um jegliche erneute Verunreinigung des Käses auszuschließen, berichtete der Sender BFMTV. Die Ursache ist bisher nicht bekannt. Einen ersten Rückruf von Produkten hatte es bereits im Juni gegeben.

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