In der vergangenen Woche kamen in der süditalienischen Region Kalabrien zwei Personen ums Leben, eine weitere starb in Sardinien.Auslöser war jedes Mal eine Botulismus-Vergiftung. In Kalabrien wird nun unter anderem auch gegen fünf Ärzte ermittelt.
Die beiden Verstorbenen in Kalabrien – ein 52-jähriger Mann und eine 45-jährige Frau – aßen beim gleichen Foodtruck ein Sandwich mit Wurst und Stängelkohl. Neben den beiden Todesopfern hat die Staatsanwaltschaft 16 weitere Personen mit Vergiftungssymptomen identifiziert, von denen sich zwölf in stationärer Behandlung im Krankenhaus der Stadt Cosenza befinden.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen fünf behandelnde Ärzte eröffnet. Es werden ihnen in unterschiedlichem Ausmaß fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Im Fokus der Ermittlungen steht die Frage, ob die Vergiftungen jeweils rechtzeitig und richtig diagnostiziert wurden. Zur Aufklärung sollen die bereits sichergestellten Patientenakten beitragen.
Das dritte Todesopfer – eine 38-jährige Frau – zeigte nach dem Verzehr von Guacamole-Sauce auf einem Volksfest Ende Juli Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung. Sie verstarb am Freitag infolge der Krankheit in einem Krankenhaus in Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Acht weitere Teilnehmer des Volksfests hatten ebenfalls dort gegessen und werden im Spital behandelt.
Das Gesundheitsministerium reagiert auf die Fälle mit der Aktivierung eines Notfallprotokolls. Außerdem prüft der italienische Konsumentenschutzverband Codacons eine Sammelklage. Botulismus ist eine Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum ausgelöst wird. Laut österreichischem Gesundheitsministerium gehört es zu den stärksten bekannten Giften der Welt.
In der süditalienischen Stadt Salerno wurden inzwischen zwei Stängelkohl-Produkte eines Lebensmittelunternehmens wegen Verdacht auf Kontamination mit Botulismus zurückgerufen. Betroffene Verbraucher wurde empfohlen, vorhandene Produkte nicht zu konsumieren und zurückzugeben. Das Gesundheitsministerium hat entsprechende Hinweise veröffentlicht.