Dino-Sensation

Neue Beweise! Ist alles über den T. Rex falsch?

Neue Analysen zeigen: Nanotyrannus ist keine junge Form des T. Rex, sondern eine eigene Art. Das ändert die Sicht auf die Dinosaurierwelt.
Heute Life
03.11.2025, 14:07
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Lindsay Zanno und James Napoli vom North Carolina Museum of Natural Sciences in Raleigh haben mit einer langen Liste an Beweisen gezeigt, dass der kleinere Nanotyrannus lancensis doch keine jugendliche Form des Tyrannosaurus Rex ist. Damit stimmt vieles nicht mehr, was man über den T. Rex zu wissen glaubte.

Für Zanno bedeutet die Veröffentlichung, dass sie einen Irrtum eingestehen muss. Sie war Teil jenes Teams, das 2020 in einer Studie im Fachblatt "Science Advances" die Fossilien der Art Nanotyrannus lancensis dem T. Rex zugeordnet hat.

Ein möglicher Grund für den Meinungsumschwung könnte eine Untersuchung im Magazin "Fossil Studies" vom Jänner 2024 sein. Dort haben Forscher das Fossil eines echten, jungen T. Rex beschrieben und damit gezeigt, dass die Nanotyrannus-Fossilien nichts mit dem T. Rex zu tun haben.

"Es ist unmöglich"

Auch Napoli, Co-Autor der neuen Studie, bestätigt: "Wenn der Nanotyrannus ein jugendlicher T. Rex wäre, müssten wir alles umschreiben, was wir bis jetzt über das Wachstum von Wirbeltieren wussten. Das ist nicht nur unwahrscheinlich. Es ist unmöglich."

Der Nanotyrannus hat im Verhältnis zum Körper längere Arme als der T. Rex. Außerdem besitzt er 35 Schwanzwirbel, während der T. Rex mindestens 40 hat. Auch bei der Anzahl der Zähne gibt es Unterschiede: Der Nanotyrannus hat mehr Zähne als der T. Rex. Das Muster der Nervenbahnen im Schädel ist ebenfalls anders. Die Wachstumsringe in den Knochen des Nanotyrannus werden zur Außenseite hin immer schmäler, was darauf hindeutet, dass es sich um ein ausgewachsenes Tier handelt.

NCMNS-

Forschung über T. Rex "auf den Kopf gestellt"

Die genaue Analyse des fast vollständigen Raubsaurier-Fossils führte Zanno und Napoli zu dem Schluss, dass N. lancensis eine eigene Art ist. "Dieses Fossil beendet nicht nur die Debatte – es stellt die jahrzehntelange Forschung zu T. Rex auf den Kopf", so Zanno in einer Aussendung der North Carolina State University, wo sie Professorin ist.

Weil Wissenschaftler jahrelang Nanotyrannus-Fossilien hergenommen haben, um das Wachstum des T. Rex zu rekonstruieren, sind viele vermeintliche Erkenntnisse über das Erwachsenwerden des T. Rex jetzt wohl falsch.

Das Referenzexemplar von Nanotyrannus lancensis wurde schon 1946 beschrieben und damals Gorgosaurus lancensis genannt. Erst spätere Untersuchungen 1988 führten zur Umbenennung in Nanotyrannus lancensis. Unter Experten war aber lange umstritten, ob das wirklich eine eigene Art ist, weil die wenigen Fossilien dem T. Rex sehr ähnlich waren.

Neuer Dino entdeckt

Jetzt, bei der Untersuchung von mehr als 200 Tyrannosaurus- und Nanotyrannus-Fossilien, haben die Forscher außerdem herausgefunden, dass ein Fossil mit der Bezeichnung BMRP 2002.4.1, das bisher als T. Rex oder N. lancensis galt, eine bisher unbekannte Art ist: Nanotyrannus lethaeus. Der Name stammt vom Fluss Lethe aus der griechischen Mythologie. Während N. lancensis vermutlich rund 700 Kilo schwer war, dürfte N. lethaeus mehr als 1.200 Kilo auf die Waage gebracht haben. Auch sonst gibt es körperliche Merkmale, die für eine eigene Art sprechen.

"Diese Entdeckung zeichnet ein umfassenderes und aussagekräftigeres Bild vom Ende der Dinosaurier", sagte Zanno. Mit seiner gewaltigen Größe, der enormen Beißkraft und dem guten räumlichen Sehvermögen war der T. Rex ein furchterregender Jäger – aber eben nicht allein unterwegs, so Zanno. Nanotyrannus sei laut den neuen Erkenntnissen schlanker, schneller und wendiger gewesen als der T. Rex.

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