Saure Ozeane als Gefahr

Haie – Klimakrise fühlt Raubfischen auf den Zahn

Die Zähne von Haien könnten durch die Übersäuerung der Meere in Zukunft brüchig werden - Forscher warnen vor dramatischen Folgen.
Bernd Watzka
27.08.2025, 12:29
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die globale Klima-Erwärmung wirkt sich nicht nur auf das Wetter aus - sie bedroht auch die scharfen Zähne der Haie. Durch die steigende Menge an CO2 in der Atmosphäre nehmen die Ozeane immer mehr davon auf - mit einer gefährlichen Folge: Das Wasser wird saurer. Genau das könnte laut Forschern der Uni Düsseldorf den gefürchteten Räubern zum Verhängnis werden.

Haifischzähne verlieren Stabilität

Ein Forschungsteam unter der Leitung der Heinrich‑Heine‑Universität Düsseldorf hat jetzt gezeigt: Im sauren Wasser der Zukunft könnten Haifischzähne an Stabilität verlieren. Dafür legten die Wissenschafter Zähne von Schwarzspitzen‑Riffhaien in unterschiedlich saures Wasser - einmal im heutigen Zustand, einmal mit dem pH‑Wert, den die Meere im Jahr 2300 haben könnten.

Zahnwurzeln und Kronen mit sichtbaren Schäden

Das Ergebnis: Die Zähne im simulierten Zukunftsmeer wurden deutlich stärker angegriffen - Wurzeln und Kronen zeigten sichtbare Schäden. Ob Haie mit ihren nachwachsenden Zähnen den Folgen trotzen können, ist unklar. Denn bei der Studie wurden nur abgeworfene Zähne untersucht - Reparaturprozesse im lebenden Tier blieben außen vor.

Überlebensfrage für Haie

Die Tiere könnten zwar versuchen, beschädigte Zähne zu remineralisieren - das würde sie aber viel Energie kosten. Besonders für Raubtiere, die auf ihre Beißkraft angewiesen sind, könnte das zur echten Überlebensfrage werden. Fakt ist: Wenn Haie an Biss verlieren, hat das nicht nur Folgen für die Tiere - sondern auch fürs ganze Ökosystem im Meer.

Klimakrise trifft Haie besonders hart

Auswirkungen der globalen Klima-Erwärmung auf Haie

  • 1. Ozeanversauerung schwächt Zähne: Wie in der neuen Studie gezeigt wurde, kann der sinkende pH-Wert der Meere das Zahnschmelz-Material der Haie angreifen. Das führt zu brüchigeren, weniger effektiven Zähnen – und könnte ihre Jagdfähigkeit beeinträchtigen.
  • 2. Erwärmung der Meere verändert Lebensräume: Steigende Wassertemperaturen verschieben die bevorzugten Lebensräume vieler Haiarten – sie wandern in kühlere Regionen ab. Das kann zu Konflikten mit anderen Arten führen oder den Zugang zu gewohnten Nahrungsquellen erschweren.
  • 3. Veränderte Beuteverfügbarkeit: Durch die Klima-Erwärmung sterben Korallenriffe ab, Fischbestände wandern oder schrumpfen – Haie finden dadurch weniger Nahrung oder müssen größere Strecken zurücklegen.
  • 4. Störung des Fortpflanzungsverhaltens: Einige Haiarten sind auf bestimmte Temperaturbereiche für Paarung und Nachwuchs angewiesen. Wenn sich diese Bedingungen verändern, kann das die Fortpflanzung gefährden.
  • 5. Gefährdung durch Sauerstoffmangel: Die Meere enthalten durch die Erwärmung weniger gelösten Sauerstoff. In manchen Regionen entstehen sogenannte "Todeszonen", die Haie meiden müssen oder in denen sie gar nicht überleben können.

Der Klimawandel trifft Haie auf mehreren Fronten - Zähne, Jagd, Lebensraum, Fortpflanzung und Gesundheit. Langfristig könnte das viele Arten gefährden - und das Gleichgewicht im Ökosystem Meer massiv stören.

{title && {title} } bw, {title && {title} } 27.08.2025, 12:29
Jetzt E-Paper lesen