Die Forscher des britischen "Wildlife Trust of South and West Wales" machten kürzlich eine richtig seltene Entdeckung, als sie in der Cardigan Bay an der Westküste von Wales wohl einen der letzten Engelshaie filmen durften. Ursprünglich waren die Unterwasserkameras für die Beobachtung von Delfinen installiert worden, doch ein Engelshai sei ein besonderes Highlight.
Der Engelshai, der optisch mehr an einen Rochen erinnert, gilt in den gesamten Weltmeeren als vom Aussterben bedroht. Jahrelang konnte man keinen dieser Art in den europäischen Gewässern ausmachen, weshalb man bereits davon ausging, dass der Engelshai in diesen Teilen der Erde verschwunden sei. Der etwa zweieinhalb große Fisch hält sich vorwiegend nahe dem Meeresboden auf und spielt für das Ökosystem eine zentrale Rolle.
Natürlich ist es immer schwierig zu sagen, ob man mit der Annahme eines "Verschwindens" richtig liegt, wenn man von einem Lauerjäger im Sediment spricht, der perfekt getarnt oft tagelang regungslos auf seine Beute wartet. Wissenschaftliche Theorien über die Meeresverschmutzung und Hochseefischerei werden aber dem Engelshai schon richtig zum Verhängnis geworden sein. Immerhin brauchen Engelshai sehr lange, um überhaupt erwachsen zu werden und sind auch sehr zögerlich mit ihrem Nachwuchs.
Man kann nur hoffen, dass diese seltene Sichtung repräsentativ auch für andere, bedrohte Meeresbewohner steht und die politischen Diskussionen für strengere Gesetze in der Fischerei ordentlich anheizt.
