Tierisch invasiv

Bedroht dieses winzige Tier unser ganzes Ökosystem?

Die Eichennetzwanze kommt eigentlich aus Nordamerika und hat es über Umwege jetzt bis in die Steiermark geschafft. Doch niemand hält sie auf.
05.05.2025, 11:43

Die nur vier Millimeter große Eichennetzwanze vermehrt sich gerade milliardenfach in der Steiermark und wird zur Bedrohung des gesamten Ökosystems. Mit dem Wind als Transportmittel kam der eigentlich schlechte Flieger aus Nordamerika zuerst in die Schweiz, danach nach Italien und schließlich 2019 zu uns in die grüne Steiermark. Da es in Österreich jedoch keine Tiere gibt, der die Wanze schmecken, kommt es ziemlich rasant zu einer Überpopulation – Tendenz steigend.

Wie gefährlich ist sie wirklich?

In der Vergangenheit haben es bereits einige invasive Wanzen nach Österreich geschafft und fühlen sich hier sauwohl. Meist gibt es eben keine natürlichen Feinde und genügend Futterangebot, weshalb es extrem schwierig ist, sie wieder loszuwerden. Man nehme nur die marmorierte Baumwanze, oder die grüne Reiswanze – bei beiden handelt es sich um invasive Arten, die unseren Baumbestand bedrohen.

Die winzige Eichennetzwanze soll laut Experten aber bisher noch keine massiven Schäden angerichtet haben. Sie nistet zwar – wie der Name schon sagt – gerne an der Unterseite von Eichenblättern, die dann absterben und zu Boden fallen, soll aber zumindest noch keinen gesamten Baum getötet haben. Anhand des Beispiels in Norditalien, sei dies aber nur eine Frage der Zeit, denn dort hätte man bereits Schädigungen des Waldes bemerkt.

Für uns Menschen ist die Eichennetzwanze völlig harmlos, da sie weder beißt noch unsere Lebensmittel oder Kleidung interessant findet.

Bei sehr massiven Befall, soll der Baum nämlich weniger Photosynthese betreiben können und sich dadurch sein Wachstum verlangsamen oder einschränken, erklärte Biologe Thomas Frieß der Kleinen Zeitung.

Zukunftsbaum Eiche

In Österreich gilt die Eiche für Experten seit dem Klimawandel als "Zukunftsbaum". Sie ist wesentlich hitzetoleranter als Buchen oder Fichten und können mit längeren Trockenperioden bedeutend besser umgehen, als andere heimischen Bäume. Man sollte also keinesfalls mit der chemischen Keule gegen die Wanze vorgehen, sofern man noch keine genaue Prognose zur Baumgesundheit stellen kann. Oftmals waren die Bäume durch diverses Gift nämlich schlimmer in Mitleidenschaft gezogen als der Parasit selbst.

Wildtiere: Gefährliche Krabbelei
{title && {title} } tine,red, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 11:47, 05.05.2025, 11:43
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