Tierische Notfälle in NÖ

Beschlagnahmt: 40 Pferde, Hunde, Alpakas und Lamas

Bereits letzten Herbst wurde ein Tierhalteverbot für eine Hofbetreiberin in Neunkirchen ausgesprochen. Nun siedelten die Tiere um.
05.05.2025, 10:26

Obwohl eine Hofbetreiberin im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich bereits seit Herbst 2024 ein Tierhalteverbot auferlegt bekam, wurde der Beschluss erst vor wenigen Wochen aufgrund einer Beschwerde rechtskräftig. 40 Pferde, sechs Lamas und Alpakas, sowie drei Hunde mussten nun zwischen einigen Tierschutzorganisationen aufgeteilt werden. Auch die Pfotenhilfe in Lochen erklärte sich dazu bereit, zwei vernachlässigte Pferde aufzunehmen.

„Stark abgemagert, schwere Augenentzündungen, mit Pilz übersäte Körper, ungepflegte und stark eingerissene Hufe, Nasenausfluss, verwahrloste Zähne, Lahmheit, ein Tumor und ein stark geschwollenes Fesselgelenk.“
Johanna StadlerPfotenhilfe-Chefin

Erbarmungswürdiger Zustand

"Den Zustand der sehr ängstlichen Tiere kann ich nach der Aufnahmeuntersuchung nur als äußerst erbarmungswürdig bezeichnen", ist Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler erschüttert. "Wer seine Tiere so derart schlecht behandelt bzw. notwendige Behandlungen unterlässt, hat jedes Recht verwirkt, Tiere zu halten", mahnt Stadler weiter.

Der auf Pferde spezialisierte Tierarzt Mag. Michael Wimmer aus Mattsee und das erfahrene Pferdeteam der Pfotenhilfe kümmert sich seit der Ankunft intensiv um das Duo: "Mit den veterinärmedizinischen Behandlungen wurde sofort begonnen, ebenso mit Heu ad libitum sowie zusätzlich langsam steigenden Mengen Kraftfutter samt Nahrungsergänzungsmitteln. Zudem sind die Pferde nun rund um die Uhr in Offenstallhaltung und unter ständiger Beobachtung und werden intensiv betreut, um ihre Angst vor Menschen abzubauen. Als Nächstes wird auch ein Hufschmied die Pferde behandeln."

Mysteriöses Verschwinden

Der Fall ist allerdings noch nicht abgeschlossen, denn ursprünglich seien viel mehr Pferde auf dem Gestüt gewesen, die sich nun auf mysteriöse Art und Weise "in Luft aufgelöst" hatten. Auch das Verständnis der ehemaligen Besitzerin hält sich in Grenzen, denn immerhin hat sie die Behördenauflagen jahrelang ignoriert und bekämpfte auch hartnäckig das auferlegte Tierhalteverbot. Die Tierschützer gehen davon aus, dass auch gegen die behördliche Abnahme von Seiten der Halterin vorgegangen werden wird.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 11:13, 05.05.2025, 10:26
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