Im australischen Bundesstaat Victoria kam es unlängst wieder zu verheerenden Buschbränden im Budj-Bim-Nationalpark. Laut der örtlichen Medien wurden mehr als 2.000 Hektar des 5.500 Hektar großen Gebietes komplett zerstört und auch viele Koalas saßen wieder verletzt und verbrannt auf den Bäumen. Die Regierung jedoch unternahm keine Rettungsversuche der beliebten Beutelbären, sondern entschloss sich dazu, mittels Hubschrauber rund 700 Tiere von ihrem Leid "zu erlösen". Tierschützer sind außer sich.
Während Tierschützer ihrem Entsetzen medial Luft machen und einstimmig der Meinung sind, dass dies eine Greueltat und kein Artenschutz gewesen war, steht die Regierung zu ihrer Entscheidung und argumentiert, dass sie den Tieren mit besonders schlechten Gesundheitszustand einfach nur Leid ersparen wollte. Immerhin seien die Überlebenschancen wegen einer anhaltenden Dürre und auch durch die Nahrungszerstörung des Feuers so gering, dass viele Koalas sowieso langsam an den Folgen verstorben wären. Dabei wollte man nicht zusehen, heißt es.
Im Tiergarten Schönbrunn kann man die niedlichen Flauschpopos beobachten:
Tierschützer verteufeln jedoch die Art und Weise, denn man könne gar nicht aus dem Hubschrauber mit Fernglas genau erkennen, wo "Leid erspart" werden müsse, und wo nicht. Vor allem die Tierschutzorganisation "Humane World for Animals" kritisiert die Handhabe und selbst wenn die Regierung Unterstützung von Wildtierexperten eingeholt habe, wäre es notwendig gewesen, den Zustand der einzelnen Koalas von Tierärzten beurteilen zu lassen und die Flauschis nicht willkürlich von den Bäumen zu schießen.
Wir erinnern uns alle an die schrecklichen Bilder und Videos vom sogenannten "Schwarzen Sommer" 2019, wo dramatische Buschfeuer mehr als 60.000 Koalas getötet haben. Nach der langwierigen Bestandsaufnahme wurden Koalas auch vom WWF auch auf die "Stark gefährdet" Liste übernommen. Jeder Beutelbär ist also kostbar!