Ursprünglich gehörte der Österreichische "Landpinscher" fast in jeden Guts- und Bauernhof zur Familie. Dabei spielte das Aussehen gar keine maßgebliche Rolle, sondern eher seine selbstbewusste Robustheit und sein loyales Wesen zu Herr und Hof. Zu Beginn des 19. Jahrhundert begann dann allerdings die sogenannte "Reinzucht" des "Österreichischen Kurzhaar-Pinscher" und von der Ursprünglichkeit ging viel verloren.
Der Österreichische Pinscher ist ein Hund, der die Schulterhöhe von mindestens 42 und höchstens 50 Zentimeter erreichen soll und somit vergleichsweise etwas kleiner ist als ein Border Collie. Sein Fellkleid ist kurz, wetterbeständig und mit dichter Unterwolle und darf farblich praktisch alles aufweisen, wenn man wirklich einen ursprünglichen Österreichischen Pinscher haben will.
Als Ersthund sollte man sich aber einen Österreichischen Pinscher besser nicht zulegen, denn der familienfreundliche Vierbeiner ist ein großartiger Wachhund, der seine Menschen gegen jeden Fremden verteidigen würden. Das hübsche Schlappohr ist ein selbstständiger und äußerst intelligenter Schutzhund, der seine Loyalität nicht willkürlich an jeden verteilt und auch Zweibeiner außerhalb seiner Familie nicht besonders aufgeschlossen gegenübersteht.
Zusatz-Fakt:
Da der Österreichische Pinscher ein richtiger Haus- und Hofhund ist und über große Wachsamkeit verfügt, muss man sich auf einen Hund einstellen, der gerne und laut bellt. Hier zahlt sich gutes Training bereits im Welpenalter aus!
Beim Österreichischen Pinscherklub kann man sich auch mit Liebhabern dieser besonderen Rasse austauschen.
Auch mit Artgenossen versteht sich der Österreichische Pinscher nicht sonderlich gut und kann auf ein Hunderudel in "seinem" Revier gut verzichten. Dafür jagt er aber nicht und bindet sich sehr intensiv an seinen Menschen und Ort.
Einige Hundekenner beschreiben den Österreichischen Pinscher vom Charakter her als "großen Dackel", denn auch wenn er kein Jagdhund ist, trifft er selbst Entscheidungen und folgt seinem Halter nur, wenn er ihm auch mit Liebe und Konsequent sehr genau zeigt, wer hier der Boss ist. Wer aber auf eine gute Sozialisierung und souveränes Training setzt, hat einen extrem treuen Begleiter auf Lebenszeit an seiner Seite.
Da seine Zucht sehr langsam und vor allem sorgsam vorangetrieben wurde und er vor über hundert Jahren einmal so etwas wie ein "Modehund" für den Bauernhof war, haben sich bisher noch keine gesundheitlichen Probleme bei dieser Rasse eingeschlichen. Er soll gut und gerne 15 Jahre alt werden, wenn man – wie bei jedem Hund – auf gutes Futter und genügend Auslastung achtet und gilt auch generell als sehr pflegeleicht.