Virus breitet sich rasant aus

Seuchen-Alarm: "Lama-Lady" fürchtet um Leben der Tiere

Astrid H. hält vier Lamas und fünf Alpakas. Seit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Nachbarländern, lebt sie in ständiger Angst um ihre Tiere.
Sarah Marie Piskur
10.04.2025, 06:30

Es war eine Woche des Horrors für Astrid Herler aus Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten Land, NÖ). Seit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei lebt die "Lama Lady" in ständiger Angst um ihre Tiere. Die Zoologin bietet neben Lama- und Alpakawanderungen auch tiergestützte Ausbildungen an.

Der Grund für ihre Angst: Sollte es zu einem Seuchen-Fall in ihrer Umgebung kommen, könnten auch ihre vier Lamas und fünf Alpakas aus Sicherheitsgründen gekeult, also getötet werden. Der psychologische und wirtschaftliche Schaden wäre enorm, wie Astrid im "Heute"-Gespräch erzählt.

"Kann nicht einfach von vorne beginnen"

Die Tiere leben schon lange bei Astrid Herler. "Ich habe sie trainiert und kann therapeutisch mit ihnen arbeiten. Sie haben natürlich einen hohen emotionalen Wert für mich", erzählt sie und meint: "Ich kann nicht einfach von neuem beginnen, wenn meine Tiere getötet werden".

Für die 50-Jährige sei das auch deshalb problematisch, da Lamas und Alpakas trotz ihrer Zugehörigkeit zu den Paarhufern gar nicht so anfällig für die Seuche sind.

Alle Infos zur Maul- und Klauenseuche

Das bestätigt auch eine Studie zur Maul- und Klauenseuche, erschienen im renommierten "The Veterinary Journal". Demnach können sich Lamas und Alpakas zwar mit der MKS infizieren und auch daran erkranken, sie selbst werden aber nicht zu Überträgern.

Auch jüngere Studien zeigen, dass etwa Kamele – nahe Verwandte der Lamas und Alpakas – zwar anfällig auf den MKS (Serotyp O) seien, sie aber keine Rolle in der Epidemiologie der Maul- und Klauenseuche spielen.

Tiergestützte Arbeit in Gefahr

Zurück nach Niederösterreich: Die Sicherheitskeulungen sind laut Herler, insbesondere für Kleinbetriebe und tiergestützte Arbeit existenzgefährdend. "Wir kommen dann zum Handkuss, obwohl unsere Tiere gar nicht betroffen sind".

Herler appelliert deshalb an die zuständigen Behörden und Ämter im Fall von Ausbrüchen in Österreich, mit Bedacht vorzugehen. Sie wünscht sich insbesondere verstärkte Quarantänemaßnahmen, um die Tiere schützen zu können.

Sie selbst könnte ihre Tiere in einem Stall unterbringen, bis die Quarantäne vorbei wäre. Die möglichen Keulungen machen Herler jedenfalls mehr Angst, als eine mögliche Infektion.

Keulung nicht zwingend notwendig

Christine Riedl vom zuständigen Amt für Veterinärwesen des Landes Niederösterreich erklärt gegenüber "Heute", dass Keulungen nicht zwingend durchgeführt werden.

"Man kann es nicht pauschal sagen. Es kommt immer darauf an, wie sehr die Situation unter Kontrolle ist", erklärt Riedl. Als Beispiel nennt sie den MKS Ausbruch bei Wasserbüffeln in Deutschland im Jänner 2025 – es waren drei von 14 Tieren betroffen. "Hier wurde auch nicht gekeult", betont sie.

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Im Gegensatz dazu stehen die aktuellen Ausbrüche in den Mastbetrieben unserer Nachbarländer. Insbesondere Rinder, wie sie in der Slowakei betroffen waren, sind sehr gefährdet. In Betrieben mit mehreren tausenden Tieren ist die Seuche nicht zu kontrollieren – alle Tiere müssen da getötet werden.

{title && {title} } SaPi, {title && {title} } Akt. 10.04.2025, 07:30, 10.04.2025, 06:30
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