20-Minuten Leser Arian (25) traute am Dienstagmorgen seinen Augen nicht, als er auf dem Weg zur Arbeit nach St. Gallen war. In der Unterführung des Bahnhofs in Amriswil TG entdeckte er ein ungewöhnliches Trio. Ein Mann, eine Frau - und mitten im Geschehen ein Alpaka. "Ich sah das Alpaka und dachte, gleich kommt noch ein Elefant hinterher!", sagt er zu 20 Minuten.
Doch was ihn am meisten irritierte, sei die Rollenverteilung gewesen. "Die Frau führte eigentlich den Mann an der Leine, und der Mann wiederum das Alpaka", sagt Arian. Während er versucht habe, dieses Bild zu verarbeiten, sei ihm eine drängende Frage in den Sinn gekommen: "Wurde das Tier vielleicht geklaut?"
Nicht nur er war verwundert bei diesem Anblick. Laut ihm reagierten alle Passanten mit einer Mischung aus Überraschung und Verwirrung. Nach der Unterführung begaben sich die Reisenden auf Gleis 1. Dort seien sie schließlich in den Zug eingestiegen.
"Ich sah noch aus meinem Bus heraus, wie sie einstiegen. Das Alpaka musste seinen Kopf beim Einsteigen leicht ducken", so Arian. Er habe das skurrile Bild kaum glauben können. Seiner Vermutung nach war der Zug in Richtung Weinfelden unterwegs. Doch wohin genau das Alpaka reiste, bleibt ein Rätsel.
Noch immer erstaunt von der Begegnung, zeigte der 25-Jährige später einem Kontrolleur das Video der Szene. Dessen Reaktion sei ebenso verblüfft wie trocken gewesen. So er soll gesagt haben: "Eine Kuh als Passagier habe es schon einmal gegeben, aber ein Alpaka? Das ist mal etwas Neues!"
Auf Anfrage vom 20 Minuten teilt die SBB (Schweizerische Bundesbahnen) mit, dass es keine spezifischen Regelungen zum Transport von Alpakas gebe. Zu beachten seien branchenweite Bestimmungen für reisende Tiere und dessen Tarife. Der Vorfall in Amriswil ist der SBB nicht bekannt.
Laut dem Bundesamt für Veterinärwesen muss beim Transport von Tieren sichergestellt werden, dass die Tiere sich während des Transports keine Verletzungen zuziehen.