"Die Welt um uns zerbröckelt!"

Warum Papst Franziskus auch ein Klima-Aktivist war

Der verstorbene Papst Franziskus setzte sich Zeit seines Pontifikats für die Umwelt ein – und gilt damit weltweit als Kämpfer für den Klimaschutz.
Bernd Watzka
22.04.2025, 11:32

Papst Franziskus hat sich intensiv für den Umwelt- und Klimaschutz engagiert. Besonders bekannt ist seine Enzyklika "Laudato si’" aus dem Jahr 2015, in der er die Menschheit dazu aufruft, sich um die "Bewahrung der Schöpfung" zu kümmern und nachhaltiger zu leben.

Der Heilige Vater betont darin, dass Umweltprobleme eng mit sozialen Ungleichheiten verbunden sind und fordert eine „ökologische Umkehr“ auf unserem Planeten.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Papst Franziskusin seiner Rede über den Klimawandel, 2021

Entschlossenes Handeln für die Umwelt

Bei zahlreichen internationalen Klima-Konferenzen hat sich Papst Franziskus für ein entschlossenes Handeln beim Umweltschutz ausgesprochen. Beim UNO-Klimagipfel COP26 in Glasgow rief er dazu auf, die Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens umzusetzen und betonte: "Wir haben keine Zeit zu verlieren."

Franziskus sah den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und fordert eine globale Zusammenarbeit, um die Erde zu schützen.

"Unsere Erde hat Fieber. Sie ist krank"

"Wenn wir die Temperatur des Planeten messen, wird uns das sagen, dass die Erde Fieber hat. Und sie ist krank", sagte der Papst in einer Videobotschaft vor seiner Südostasien-Reise 2024. "Wir müssen uns dem Schutz der Natur verschreiben und unsere persönlichen und gemeinschaftlichen Gewohnheiten ändern."

Gemeinsamer Kampf gegen Klimakrise

Vor der UNO-Weltklimakonferenz COP28 hat sich Franziskus in einem Apostolischen Schreiben namens "Laudate Deum" (dt. "Lobt Gott") persönlich "an alle Menschen guten Willens" gewandt und entschlossen zum gemeinsamen Kampf gegen die Klimakrise aufgerufen.

Das Kirchenoberhaupt kam zu einem verheerenden Schluss: Der Klimaschutz lahme immer noch, obwohl "die Welt um uns zerbröckelt".

Papst kritisierte Klimawandelleugner

Mit scharfen Worten stellte er sich auch gegen Leugner des menschengemachten Klimawandels außerhalb und auch innerhalb der katholischen Kirche: "Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor."

Vatikan ohne Plastik

Im Vatikan selbst hat er Maßnahmen ergriffen, um nachhaltiger zu wirtschaften. Beispielsweise wurde dort Plastik weitgehend verbannt, und es gibt Initiativen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Seine Botschaft ist klar: Der Schutz der Umwelt ist nicht nur eine politische, sondern auch eine moralische Verpflichtung.

So kämpfte der Papst für den globalen Klimaschutz

Die wichtigsten Inhalte der Franziskus-Enzyklika

  • Ganzheitliche Ökologie: Franziskus betonte, dass Umweltprobleme nicht isoliert betrachtet werden können, sondern mit sozialen und wirtschaftlichen Fragen verknüpft sind.
  • Kritik an Konsum und Wegwerfkultur: Er warnte vor der Ausbeutung der Natur und forderte ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit.
  • Verantwortung aller Menschen: Die Enzyklika richtet sich nicht nur an Christen, sondern an die gesamte Menschheit und fordert eine globale Zusammenarbeit.
  • Klimawandel als moralische Herausforderung: Franziskus sah den Klimawandel als eine der größten Bedrohungen und rief zu entschlossenem Handeln auf.
  • Aufruf zu politischem Engagement: Er forderte Regierungen und Unternehmen auf, sich für den Schutz der Umwelt einzusetzen und nachhaltige Lösungen zu fördern.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 22.04.2025, 11:37, 22.04.2025, 11:32
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