Alt ist nicht immer gleich schlecht, denn oftmals wussten unsere Vorväter einiges wirklich besser und bedienten sich durchaus erfolgreicher Praktiken. Die sogenannte "Schifttechnik" gehört hier unbedingt dazu, denn nur mit dieser Methode aus der Falknerei, können auch verletzte Mauersegler zum großen Flug nach Afrika aufbrechen.
Dass Hunde und Katzen bei gesundem Zustand regelmäßig Blut spenden können, ist eigentlich nichts Neues, aber dass man nun theoretisch auch den toten Wellensittich als "Federnspende" ins Tierschutzhaus bringen kann, ist ziemlich unbekannt. Verstorbene und eingeschläferte Die Schwung- und Steuerfedern der verstorbenen und eingeschläferten Spendenvögel entscheiden aber bei verletzten Tieren über Leben und Tod. Denn gerade Zugvögel brauchen ein makelloses Federkleid für ihre Reise ins Winterquartier.
„Ein kleiner Fehler, und der Vogel kann nicht fliegen – das ist oft ein Todesurteil. Mit der Schifttechnik geben wir den Tieren die Chance, ihre Reise nach Afrika doch noch anzutreten“Stephan ScheidlLeiter, Tierschutzhaus Vösendorf
Jede Feder des Spendenvogels wird präpariert, mit feinen Carbonstiften verstärkt und millimetergenau eingesetzt. Die Arbeit erfordert Erfahrung, Geduld und höchste Präzision – und entscheidet über Leben oder Tod. Eine derartige Prozedur kann bis zu vier Stunden pro Vogel in Anspruch nehmen.
„Manchmal braucht es im Tierschutz alte Techniken im neuen Federkleid, um Großes zu bewirken“
Die Schifttechnik funktioniert nur, wenn die Federkiele im Körper des Vogels noch vorhanden sind. Ist das der Fall, kann sogar das gesamte Großgefieder ersetzt werden – vergleichbar mit einer Echthaarverlängerung, nur dass es hier um das Überleben eines Zugvogels geht. Tierschutz Austria beherrscht als eine der wenigen Einrichtungen Österreichs diese lebensrettende Methode.
