Am Welttag der Eidechse am 14. August wollen wir natürlich diese flinken Sonnenanbeter in den Fokus stellen und mithilfe des Naturschutzbundes Österreich mehr über unsere fünf bekannten Arten des Landes erzählen.
Wenn man sich Eidechsen ins Gedächtnis ruft, denkt man zuerst sofort an das mögliche "Schwanz abwerfen". Tatsächlich handelt es sich hier um keinen Reptilien-Mythos, sondern die Eidechse hat wirklich bestimmte Abschnitte der Schwanzwirbelsäule, die sie bei Gefahr reflexartig abtrennen kann. Dieses Körperteil zuckt danach recht stark, um Feinde abzulenken und die Eidechse kann fliehen.
„Die Regeneration benötigt für die scheuen Sonnenanbeterinnen sehr viel Energie, weshalb man Eidechsen nicht unnötig stressen sollte“Carolina Trcka-RojasNaturschutzbund-Experte
Was total nach einer "X-Men"-Superkraft klingt, bedeutet für jede Eidechse extremen Stress und auch eine Einbuße ihrer Lebensqualität. Ihre Mobilität ist ohne Schwanz stark eingeschränkt und auch Fettreserven sind verloren gegangen. Der fehlende Teil des Schwanzes wächst auch nicht mehr vollständig nach, sondern es bildet sich "nur" ein knorpeliges Ersatzgewebe.
Sowas. Sowas. Die Blindschleiche ist eigentlich eine Eidechse, die man immer fälschlicherweise zu den Schlangen ordnet. Sie ist aber weder eine Schlange, noch ist sie blind. Sie machen es sich gerne unter Bodenplatten und Holz gemütlich und bilden keine Beinpaare aus, weshalb wohl die Verwechslung zur Schlange schnell von der Hand geht.
„Im Gegensatz zu 'echten' Schlangen besitzen Blindschleichen Augenlider, können also blinzeln, und haben glatte, schimmernde Schuppen.“
Eidechsen gehören zu den wechselwarmen Tieren, was im Grunde bedeutet, dass ihre Körpertemperatur stark von der Außentemperatur abhängt. Nach kühlen Nächten hat mal also eine große Chance eine Eidechse gerade beim Sonnenbad zu beobachten, um sich wieder aufzuwärmen. Sie bewohnen sonnige Trockenrasen, Waldränder, Geröllfelder im Gebirge oder strukturreiche Gärten mit Stein- und Totholzhaufen, Holzstapel und möglichst wilden Ecken. Alle Eidechsenarten in Österreich sind geschützt:
Unsere fünf Eidechsen in Österreich:
- Bergeidechse;
- Blindschleiche;
- Smaragdeidechse;
- Mauereidechse;
- Zauneidechse;
Die Namen unserer Eidechsen spiegeln meist ihren Lebensraum wider, denn die Bergeidechse kommt bis in hochalpine Lagen vor, während die Mauereidechse wärme Regionen der Täler bevorzugt. Die Zauneidechse trifft man nahezu in ganz Österreich und die Smaragdeidechse findet man nur im Osten und Süden des Landes.
Obwohl manche Eidechsenarten in Österreich (noch) weit verbreitet sind, lauern tagtäglich Gefahren und die Tiere stehen in Österreich unter strengem Schutz: Hauptleidensdruck der stillen Reptilien ist deren starker Lebensraumverlust, da strukturreiche Habitate wie Trockensteinmauern, Hecken oder Trockenrasen sukzessiv verschwinden. Doch auch der Klimawandel und Extremwetterereignisse lassen viele Eidechsenpopulationen schwinden: Während die Mauereidechse als wärmeliebende Generalistin mehr und mehr an Gebiet gewinnt, verlieren andere Arten, wie beispielsweise die Zauneidechse, die Östliche Smaragdeidechse und die Kroatische Gebirgseidechse an Habitaten.
Wer seinen Garten "eidechsenfreundlich" anlegen möchte, braucht eigentlich gar nicht viel zu tun. Ein Holzstapel in einer Ecke kann schon dafür sorgen, dass Herr und Frau Eidaxerl einmal guten Tag sagen. Auch heimische Heckengehölze, speziell Arten mit Dornen wie die Schlehe dienen der Eidechse als Versteck gegen Fressfeinde. Warum man sie im Garten haben möchte? Weil die Eidechse lästige Insekten vertilgt, wie keine Zweite.
Bist du schon ein Glückspilz und hast einige Eidechsen im Garten? Dann mach doch bei der Beobachtung ein Bild und lade das Foto auf der WEBSITE mit dem Kommentar "BIOM-Garten" hoch.
