Als US-Vizepräsident JD Vance letzte Woche Großbritannien besuchte, nahm der britische Außenminister David Lammy ihn mit zum Fischen. Eine Woche später hat sich Lammy bei der Fischereibehörde gestellt – die beiden hatten nämlich keine Genehmigung. Es droht eine Strafe von bis zu 2.500 Pfund (rund 2.900 Euro), berichtet unter anderem CNN.
Lammy empfing Vance in Chevening House, seinem Rückzugsort in der südlichen Grafschaft Kent. Dort griffen sie zusammen mit Vances Kindern zu den Fischerruten. Darauf folgte eine Pressekonferenz. Erst später wurde Lammy sein Versäumnis bewusst.
"Der Außenminister hat sich schriftlich an die Umweltbehörde gewandt, weil ein Verwaltungsfehler dazu geführt hat, dass die entsprechenden Lizenzen für das Angeln an einem privaten See im Rahmen eines diplomatischen Besuchs im Chevening House in der vergangenen Woche nicht erworben wurden", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag.
"Sobald der Außenminister auf den Verwaltungsfehler aufmerksam gemacht wurde, hat er die entsprechenden Angelscheine erworben", so der Sprecher weiter. "Er schrieb auch an die Umweltbehörde, um sie über den Fehler zu informieren, ihr zu zeigen, wie er behoben wird, und ihr für ihre Arbeit zum Schutz der britischen Fischerei zu danken."
Fischen ohne entsprechende Lizenz ist in Großbritannien ein Vergehen, das mit einer Geldstrafe von bis zu 2.500 Pfund geahndet werden kann.
Obwohl Vance die britische Regierung in der Vergangenheit stark kritisiert hatte, hielten er und Lammy nach ihrem illegalen Angelausflug eine freundschaftliche Medienkonferenz ab.
"Unsere besondere Beziehung ist nur dadurch belastet, dass alle meine Kinder Fische gefangen haben, der Außenminister aber nicht", sagte Vance scherzhaft zu Reportern.
Die von der Gruppe gefangenen Fische wurden nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA Media in den privaten See zurückgelassen.