20 Jahre ist es her. Damals erschütterten ab 8.50 Uhr, mitten im dichten Frühverkehr, vier Bomben die Metropole London. Die schlimme Bilanz: 52 Todesopfer und mehr als 700 Verletzte. Es war der schlimmste Anschlag, den Großbritannien jemals erlebte.
Drahtzieher soll Haroon Aswat, ein Extremist aus West Yorkshire, gewesen sein – das behauptet er selbst. Zuvor versuchte haben ein Terroristen-Ausbildungszentrum in den USA zu gründen. Aswat – mittlerweile 50 Jahre alt – soll in den kommenden Tagen aus der Haft entlassen werden.
Haroon Aswat wurde 2015 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er gestand, die Errichtung eines Trainingslagers für Extremisten im US-Bundesstaat Oregon geplant zu haben. Er musste nicht seine ganze Haftstrafe antreten, da die Zeit seiner Untersuchungshaft in Großbritannien während der Auslieferung angerechnet wurde. Nachdem der 50-jährige seine Strafe in den USA verbüßt hatte, wurde er 2022 nach Großbritannien abgeschoben und auf Basis des Mental Health Act inhaftiert.
Die US-Regierung erklärte, das Trainingslager für Extremisten solle "junge, beeinflussbare Männer in Amerika zum Kämpfen und Töten ausbilden, damit sie nach Afghanistan reisen und sich dort mit al-Qaida verbünden können". Aswat hatte unter der Leitung des radikalen muslimischen Geistlichen Abu Hamza an der Errichtung des Lagers gearbeitet.
Er wurde in Großbritannien in psychiatrische Obhut gegeben, nachdem die psychische Erkrankung schizoaffektive Störung bei ihm diagnostiziert wurde. Jedoch urteilte ein Psychiater im Jahr 2022 , dass es keine Hinweise auf eine derartige Erkrankung zur Zeit der beiden Terror-Akte gebe.
„Weiterhin eine Gefahr für die nationale Sicherheit“PolizeibeamteMeinung über den Angeklagten
Der Psychiater sagte, der Al-Qaida-Fanatiker habe offen eine "extremistische Ideologie" unterstützt und gesagt: "Ich bin ein Terrorist". Aswat wurde medikamentös behandelt, erlitt aber infolge des Absetzens der Behandlung zwei Rückfälle, die mit Gewaltausbrüchen einhergingen. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass "die Gefahr eines gewalttätigen islamischen Extremismus weiterhin besteht".
Bei seiner Anhörung im High-Court gaben mehrere Polizeibeamte zu Protokoll, dass er "weiterhin eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt". Der Angeklagte wurde wegen seines Zustands zu einer Benachrichtigungsanordnung verdonnert, die ihn verpflichtet seine Adresse anzumelden und der Polizei seine zukünftigen Reiseziele mitzuteilen.
„Der Schutz der britischen Öffentlichkeit hat für diese Regierung oberste Priorität“Sprecher des britischen Innenministeriums
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte: "Der Schutz der britischen Öffentlichkeit hat für diese Regierung oberste Priorität, und bei Personen, die eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen könnten, werden stets nationale Sicherheitsbewertungen durchgeführt."
"Wir verfügen über einige der weltweit wirksamsten Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung. Dazu gehören zahlreiche Vollmachten für Polizei und Geheimdienste, um die von terroristischen Straftätern und Personen, die als terroristisch gefährdet gelten, ausgehenden Risiken zu überwachen und zu steuern."