Wenn man glaubt, man ist mit dem Gemeinen Holzbock und der Hirschlausfliege schon genug Kompromisse für lange Ausflüge mit dem Hund in der Natur eingegangen, hat die sogenannte "Kriebelmücke" oder auch "Gnitze" vergessen. Seit ungefähr zwei, drei Wochen hat nämlich die wirklich lästige und vor allem bissige Saison begonnen, die ein idyllisches Abkühlen in Bach und Fluss ziemlich anstrengend macht.
Wer sie tatsächlich ohne Brille erkennen kann, verwechselt die Kriebelmücke optisch vermutlich mit einer kleinen Stubenfliege. Sie sieht auch völlig harmlos aus, hat es aber faustdick hinter den Facettenaugen und fliegt auch völlig geräuschlos durch die Luft. An Tagen mit hohen Temperaturen kommen sie in richtigen Schwärmen an windstillen Ufern von Fließgewässer vor, um sich zu paaren, Eier zu legen, Larven zu werden und sofort geschlechtsreif wieder loszufliegen.
Ähnlich wie bei anderen Mücken und Gelsen, braucht das Weibchen Blut von Säugetieren für die Eiablage. Die Dame bevorzugt Pferde, Rinder, Hunde aber auch Menschen und pirscht sich, wie bereits oben erwähnt, lautlos an ihren Wirt heran. Dort wird dann aber nicht gestochen, sondern richtig böse gebissen.
Kriebelmücken reißen mit kleinen scharfen Zähnchen eine richtige Wunde in die Haut, um dann das Blut aufzusaugen. Um die Gerinnung zu verhindern, gibt sie eine besondere Betäubungsflüssigkeit ab, die auch zur Folge hat, dass man den Biss während ihrer Mahlzeit nicht spürt. Erst danach meldet sich die Wunde meistens mit Schwellungen, Blutergüssen, Juckreiz und auch Schmerzen. Ärzte nehmen einen Kriebelmücken-Biss ebenfalls nicht auf die leichte Schulter, da sogar Gliederschmerzen und Atemnot auftreten kann.
Im Gegensatz zu Gelsen kann die Kriebelmücke nicht durch Kleidung beißen, weshalb sich Menschen ganz gut vor der Bissigen schützen können. Bei unseren Hunden fällt ein Biss meist erst Stunden später auf, wenn sich Schwellungen um die Bissstelle bilden, die den Vierbeiner richtig weh tun und auch jucken. Hier sollte man auf alle Fälle darauf achten, dass sich der Hund die Stelle nicht aufkratzt, mit Aloe Vera oder Kompressen die Stelle kühlen, um den Juckreiz zu mindern und mit einer antiseptischen Salbe eine schlimmere Entzündung verhindern.
Die gute Nachricht? Die Mücken sind hauptsächlich zur Mittagszeit aktiv – eine Zeit, wo Hundehalter bei heißen Sommertemperaturen eh nicht unterwegs sein sollten – und meiden auch enge Räume, weshalb man daheim in seinen vier Wänden überhaupt nichts zu befürchten hat. Immerhin.