Wildtiere

Es fliegt und beißt! Warnung vor diesem Tier

Sie wird nicht umsonst "Fliegende Zecke" genannt, denn im Sommer plagt sie uns Tierhalter genauso wie der achtbeinige Kollege: Die Hirschlaus.

Christine Kaltenecker
Von Juli bis Oktober ist sie besonders aktiv: Die Hirschlausfliege
Von Juli bis Oktober ist sie besonders aktiv: Die Hirschlausfliege
M. Lenke / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die Hirschlausfliege, oder auch vereinfacht Hirschlaus genannt, begibt sich ähnlich wie die Zecke in den Sommermonaten auf die Suche nach einem Wirt. Eigentlich hält sie sich gerne im Wald bei Reh und Hirsch auf, kann sich aber trotzdem auch auf unsere Hunde, Pferde, oder sogar uns, verirren. Allergische Reaktionen sind zu 90 Prozent nach dem Biss zu beobachten und laut Experten ist das Tierchen auch ein günstiger Zoonosen-Übeträger von Tier auf Mensch.

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    Auch wenn sie "fliegende Zecke" genannt wird, hat die Hirschlaus sechs, und nicht wie die Zecke acht Beine.
    Auch wenn sie "fliegende Zecke" genannt wird, hat die Hirschlaus sechs, und nicht wie die Zecke acht Beine.
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Immer häufiger

    Durch milde Winter entwickeln sich natürlich mehr und mehr Larven zur erwachsenen Hirschlausfliege, die sich dann aufgrund der Überpopulation auch gerne uns und unseren Haustieren zuwenden. Besonders aber Reitern ist der Blutsauger ein Begriff, da sie sich gerne in ganzen Schwärmen am Waldrand bei Koppeln aufhalten. Wenn die Hirschlaus einmal zugebissen hat, wirft sie ihr Flügelpaar ab und sieht dem "Gemeinen Holzbock" zum Verwechseln ähnlich, was wohl auch den landläufigen Begriff "Fliegende Zecke" durchaus stärkt.

    Gewusst?
    Bei unserem "Ötzi" wurde ebenfalls eine Hirschlausfliege nachgewiesen - soll heißen, diese Insekten plagen uns schon seit mehr als 5.000 Jahren.
    Am Mensch sitzt sie überwiegend an der Kopfhaut, oder im Nacken.

    Im warmen Fell

    Die Hirschlaus krabbelt wesentlich schneller als eine Zecke am Wirt umher, um den geeigneten Speiseplatz zu finden. Doch einmal festgebissen, ernährt sie sich fortan regelmäßig vom Blut des Wirten und sucht zwischenzeitlich einen paarungswilligen Artgenossen. Das Weibchen bringt nach der Paarung eine einzige Larve zur Welt, die auf den Boden fällt, sich dort verpuppt und nach einiger Zeit als erwachsene Hirschlausfliege schlüpft. Beim Hund sind sie gerne im Nacken, um die Rute oder am Bauch zu finden - im Gegensatz zur Zecke, sind Hunde häufig von den krabbelnden Insekten irritiert und beißen wild um sich.

    Einige Spot-On Präparate sollen aber auch gegen die Hirschlaus helfen. Wende dich am besten an den Tierarzt deines Vertrauens.