Tierischer Blog

A taste of KEKS: Wenn die Zecke (den Allergiker) beißt

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit ihren Pelzigen und wie Junghund "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.
Christine Kaltenecker
06.07.2025, 08:30
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Dass es sich bei "Keks" um den einzigen veganen Hund im Bezirk Baden aufgrund seiner massiven Futterunverträglichkeit handelt, habe ich bereits vor einem Jahr erzählt. Diese spezielle Form hat aber so ihre Tücken und als Hundehalter bist du eigentlich permanent am Abwiegen zwischen "Pest & Cholera".

So war es, dass ich mich dafür entschieden habe, dem "Keksi" eine – fast schon "homöopathische" – Kortison-Dosis von 12,5 Milligramm jeden dritten Tag zu verabreichen, um allfällige "Brösel-Inhalation" auszugleichen und mit ihm auch lustige Dinge zu machen, wie Hundesport oder Mantrailing. Es war also wieder ein Abwiegen zwischen medikamentbedingten Nebenwirkungen später, oder mehr Lebensqualität im jetzt.

Leider war auch der Tierarzt nicht gefasst darauf, dass mein sensibler Keks innerhalb von nur ein paar Monaten die sogenannte "Pergament-Haut" entwickelte. Pünktlich zum Sommerbeginn war mein weißer Hund also extrem UV-empfindlich, verlor Fell im Übermaß und seine Hautoberfläche war so dünn, dass auch nur ein Kratzer reichte, um zu bluten. *WegmitdemGift*

Denkfehler!

Aufgrund seiner Hautprobleme hatte ich meistens auf die Chemiekeule verzichtet, aber heuer waren die Zecken bereits im Februar schon so eine Übermacht im Bezirk Baden, dass ich tatsächlich versucht war, der neuen "Zeckenimpfung" eine Chance zu geben. Durch sein "Rebound-Phänomen" des Kortison-Entzuges war diese Überlegung aber natürlich sofort wieder ad acta gelegt. Und jetzt?

Immerhin lagern sich die meisten, herkömmlichen und medizinischen Zeckenmittel durch diverse Stoffe in der Haut und im Fettgewebe ein. Schlecht für die Zecke, aber vielleicht noch schlechter für den Keks mit seiner Problemhaut? Futterunverträglichkeit heißt aber auch ein "NO-GO" für Kautabletten, die seine Haut zwar in Ruhe lassen, aber meistens Geschmacksstoffe enthalten, die für den veganen Keks auch nicht funktionieren. *Juhuu-unserLebenistschön*

Alternativen

Im Grunde bin ich sehr für pflanzliche Alternativen, wenn es darum geht, den Hund mehrmals im Jahr behandeln zu müssen. Bei der Zecke jedoch ist dies so ein zweischneidiges Schwert, denn das *unnedige Viech* hüpft immer öfter mit aggressiveren Krankheiten daher und mutiert förmlich jedes Jahr, um resistenter gegen Pflanzliche Öle und Düfte zu werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Alles, das Dr. Google empfiehlt und worüber sich auch andere Hundehalter positiv äußern, haben wir versucht. Wir haben Halsbänder mit Zirbenholz und Zirbenöl, schmieren den Hund mit Kokosöl regelmäßig fettig und sprühen auch fleißig mit diversen Zitronen-Juckreizsprays. Alles zusammen wirkt … ein bisschen, aber so richtige Zeckengebiete muss man unbedingt meiden.

Immunsystem

Da "Keks'" Immunsystem natürlich durch den "Kortison-Rebound" auch nicht auf der Höhe ist, kann ich mir eine Zeckeninfektion schon gar nicht leisten und fand einen halb-biologischen, pflanzlichen Spray, der auch tatsächlich zu 80 Prozent hilft. Zugegeben, in solchen Dingen liebe ich meinen Job natürlich besonders, weil ich mich ständig im Austausch mit Firmen, Experten und Ärzten rund ums liebe Tier befinde. Ätherische Öle, sogenanntes Margosa-Extrakt und ein synthetisch hergestelltes "Repellent" sorgen tatsächlich für einen guten Schutz und haben uns bisher vor gröberen Zecken-Einsammlungen verschont.

"Repellent" beschreibt Wirkstoffe (meist durch Duft), wodurch die Zecke so abgeschreckt wird und gar nicht erst zubeißen möchte.

"Nicht-Repellierende" Mittel töten die Zecke erst nach dem Biss (Kautabletten, Impfung)

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren aus dem Tierheim in Graz (1997 – 2011).
Seelenhund "Kirby" (14.10.2008 bis 06.03.2025) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr Mädchen "Kennedy" (8) machte aus ihr ebenfalls einen Pflegestellen-Versager.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August 2022 aus dem Wiener Tierquartier ein und stellt den Alltag in jeglicher Hinsicht auf den Kopf.

Ich traue mich zu behaupten, dass "Keks" und "Kennedy" von vormals zehn Zecken nur noch etwa zwei mit nachhause bringen, die von mir natürlich sofort nach jedem Spaziergang akribisch aus dem Fell gebürstet werden. Einziger Wermutstropfen? Für Hunde dürfte der erfrischende, zitronige Duft ganz schön in der Nase kitzeln, denn man muss sie schon richtig tüchtig einsprühen, um die volle Wirkung zu erzielen. Nach den – etwa -  15 Pumpstößen wird sich tüchtig auf jedem Teppich, oder im Garten gewuzelt, um den *pösenpösen* Geruch loszuwerden. Jo mei!

{title && {title} } tine, {title && {title} } 06.07.2025, 08:30
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