Eine Theorie? Wir von "Heute-Tierisch" glauben, dass sich wirklich für jedes Tier Liebhaber finden, oder zumindest Menschen, die dem Viecherl eine gewisse Faszination zuschreiben - außer der Zecke. Zumindest hätten wir weder einmal gehört noch gelesen, dass Zecken "eigentlich total cool" seien, also nennen wir das Kind frech beim Namen und sagen: Wir Menschen hassen Zecken.
Ein paar Aspekte der krankheitsübertragenden Blutsauger sind aber tatsächlich einen Artikel wert und durchaus wissenswert.
Der "Gemeine Holzbock" ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Zeckenart in Österreich. Diese Zecke braucht in ihrem Lebenszyklus drei Wirte und drei Mahlzeiten, weshalb man sie auch unter Experten "Drei-Wirte-Zecke" nennt. Um kein Opfer zu verpassen, sitzt dieser "Lauerjäger" mit ausgestreckten Beinen auf der Spitze eines Grashalms und klammert sich sofort an das nächste Säugetier.
Die Larve
Die Zeckenlarve sieht bereits aus wie eine Zecke, besitzt allerdings nur sechs Beine. Mit nur etwa einem Millimeter Größe sucht sie als ersten Wirt meistens ein kleines Wirtstier, wie den Igel, die Maus oder einen Vogel. Nach der ersten Blutmahlzeit entwickeln sie sich ins nächste Stadium.
Die Nymphe
Die Zecken-Nymphe hat bereits acht Beine und ist eigentlich "nur" ein bisschen kleiner, als eine adulte Zecke. Diese kann durch die erste Mahlzeit bereits Borrelien übertragen und bevorzugt Hund, Katze und Mensch als Wirt. Die "Teenager"-Zecke ist auch die Häufigste, die man am Menschen findet. Wieder lässt sie sich nach der zweiten, erfolgten Blutmahlzeit fallen und entwickelt sich zum erwachsenen Tier.
Die Zecke
Erst jetzt kann zwischen Männchen und Weibchen unterschieden werden. Während sich bei der männlichen Zecke das "Rückenschild" bis zum Rand zieht und sie deshalb fast schwarz oder dunkelbraun wirkt, hat die weibliche Zecke ihr Schild nur vorne, damit sich ihr Körper bei der letzten Mahlzeit so weit wie möglich ausdehnen kann. Am letzten Wirt (Hund, Mensch, Pferd, Reh) wird sich gepaart und das Weibchen verlässt mit vielfacher Körpergröße ihr Opfer um in ein paar Tagen mit der Eiablage zu beginnen. Danach stirbt sie.
Einen gruseligen Fakt möchten Forscher an der University of Bristol (UK) herausgefunden haben. Laut ihren Untersuchungen soll sich die Zecke mithilfe elektrostatischer Anziehung bis zu mehreren Zentimetern auf den Wirt katapultieren lassen. Da Menschen durch Kleidung und Bewegung eine Oberflächenspannung von bis zu 30.000 Volt aufbauen können, soll die Zecke durch das entstandene Kraftfeld zum Wirt gezogen werden.